Breites Engagement für Klimaschutz
European Energy Award für Lahr

Bürgermeister Tilman Petters nimmt die Auszeichnung von Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker entgegen.  | Foto: KEA-BW/Martin Stollberg
  • Bürgermeister Tilman Petters nimmt die Auszeichnung von Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker entgegen.
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Lahr (st) Die Stadt Lahr ist im Audit 2022 zum dritten Mal mit dem European Energy Award (EEA) ausgezeichnet worden. „Die Bewertung der Stadt Lahr zeigt, dass in allen Maßnahmenbereichen seit Jahren, teilweise seit Jahrzehnten aktiv im Klimaschutz gearbeitet wird und sich nicht nur auf einzelne Themenbereiche fokussiert wird“, heißt es im Audit-Bericht zum EEA, der insbesondere die Vielzahl an umgesetzten Projekten positiv herausstellt.

„Wir sind in Lahr auf einem guten Weg, aber der Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels bleiben weiterhin eine große Herausforderung“, sagt Oberbürgermeister Markus Ibert. „Wichtig ist deshalb, dass wir am Ball bleiben und weiter vorankommen. Die kommunale Wärmeplanung läuft, es gibt vielversprechende Ideen für großflächige Photovoltaik-Anlagen beispielsweise auf dem Flughafenareal oder auf dem Waldmattensee, und wir werden dieses Jahr große energetische Gebäudesanierungen an mehreren städtischen Schulen abschließen. Ebenso halten wir an unserem Verkehrsentwicklungsplan fest: Auch wenn wir bei der Radverkehrsinfrastruktur vor Kurzem einen Dämpfer erhalten haben, bleibt unser Ziel unverändert, umweltfreundliche Mobilität zu fördern und für die Bürger noch attraktiver zu gestalten.“

Bis 2040 klimaneutral

Im Dezember 2021 hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit als Leitziel beschlossen, dass die Stadt Lahr anstrebt, bis zum Jahr 2040 eine klimaneutrale, an die Folgen des Klimawandels angepasste Kommune zu werden. Die Verwaltung soll als gutes Beispiel vorangehen und schon bis 2035 Klimaneutralität erreichen. „Wir freuen uns sehr über die erneute Auszeichnung mit dem EEA. Sie belegt, dass wir in unserer kommunalen Klimaschutzarbeit inhaltlich breit aufgestellt sind und unser Energieteam sehr gute Arbeit leistet“, sagt Bürgermeister Tilman Petters. „Die Ergebnisse des Audit-Berichts werden nun in die Erarbeitung eines neuen Arbeitsprogramms für den Klimaschutz einfließen.“

Aus der Vielzahl der umgesetzten Maßnahmen greift der Bericht einige herausragende Leistungen der vergangenen Jahre heraus. Hierzu zählt er unter anderem den Ausbau der interkommunalen nachhaltigen Mobilität im Rahmen des Mobilitätsnetzwerks Ortenau mit dem gemeinsamen Ausbau der Radinfrastruktur, der Elektromobilität, dem Aufbau einer interkommunalen Infrastruktur von Mobilitätsstationen sowie der App „Ortenau Mobil“, die kürzlich an den Start gegangen ist. Ebenfalls hervorgehoben werden die jährliche Kampagne „Gut beraten – gut saniert!“, die Bürgern in den Lahrer Stadtteilen unter anderem kostenfreie Beratungen zum Thema Energieeffizienz im Eigenheim bietet, und das Bürgerbudget „Stadtgulden“ als partizipatives Projekt, das die schnelle und unkomplizierte Umsetzung konkreter Projektideen aus der Bürgerschaft ermöglicht.

Besonders weit ist die Stadt Lahr in den Bereichen „interne Organisation“ und „Mobilität“, die laut Audit-Bericht in Richtung internationales Gold-Audit tendieren. Die größten Potenziale sieht er in den Bereichen „Entwicklungsplanung und Raumordnung“ sowie „Versorgung und Entsorgung“. Um diese künftig besser auszuschöpfen, hat die Stadt schon einige Maßnahmen vorgesehen: So will sie beispielsweise Bau- und Bauerwartungsland erwerben, damit sie als Grundstückseigentümerin Vorgaben zum Klimaschutz – etwa hinsichtlich des Energiestandards oder der Energieversorgung der Gebäude – gegenüber allen Bauinteressierten festschreiben und mit weiteren Solardächern auf öffentlichen Gebäuden die regenerative Stromerzeugung ausbauen kann. Schon jetzt ist indes gewährleistet, dass alle kommunalen Gebäude zu 100 Prozent mit zertifiziertem Ökostrom versorgt werden.

Der European Energy Award gilt als ein vielfach erprobtes Steuerungs- und Controllinginstrument für die kommunale Energiepolitik, mit dem systematisch alle energierelevanten Aktivitäten erfasst und überprüft werden. Ziel ist, dass weniger Energie benötigt wird, erneuerbare Energieträger vermehrt genutzt und nicht erneuerbare Ressourcen effizient eingesetzt werden. Eine Kommune, die diese Auszeichnung erhält, erfüllt die Anforderungen der Umweltnorm ISO 14000 im energierelevanten Bereich.

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