Lahrer Sonderausstellung
„Tour de Sulz“ und weitere Anekdoten
Lahr (st). Der Stadtteil Sulz macht ab Mittwoch, 2. März, den Auftakt im Rahmen der Sonderausstellung zur Eingemeindung „Sieben auf einen Streich“ im Lahrer Stadtmuseum Tonofenfabrik. Die Auftaktveranstaltung findet am Freitag, 4. März, ab 17 Uhr statt.
In einer kleinen Foyerausstellung widmet sich das Stadtmuseum Tonofenfabrik der Gemeindereform 1972 und den verschiedenen Perspektiven der Lahrer Stadtteile. Dabei kommen die Stadtteile selbst zu Wort. Den Anfang macht der Stadtteil Sulz. Für diese Ausstellungseinheit hat sich ein Team des Fördervereins Sulzer Heimatgut e.V. in sein Archiv begeben und wahre Schätze zutage gefördert.
Historische und zeitgenössische Objekte
Neben historischen und zeitgenössischen Objekten der Sulzer Ortsgeschichte und Originalunterlagen zur Eingemeindung dürfen Informationen über eine besondere Begebenheit bei der Ausstellung des Sulzer Stadtteils nicht fehlen: die „Tour de Sulz“. Zahlreiche Bilder und Zeitdokumente lassen die Besucher dieses einzigartige Ereignis, bei dem der damalige Oberbürgermeister Philipp Brucker mit dem Fahrrad von Lahr nach Sulz geradelt kam, nachempfinden. Auch mit überraschenden Objekten wartet das Ausstellungsteam bestehend aus Bernd Matthiß, Franz Gänshirt und Franz Rieder auf. Zudem sind die Entwürfe von Isabell Kollmer und Pirmin Wilhelm für ein Lahrer Stadtwappen, in dem sich alle Stadtteile wiederfinden, zu sehen.
Corona-Regeln:
Aktuell gilt im Stadtmuseum die 3G-Regelung: Die Besucher müssen nachweislich vollständig geimpft, genesen oder tagesaktuell negativ getestet sein. Für Erwachsene besteht FFP2-Maskenpflicht, für Kinder und Jugendliche von sechs bis 17 Jahren die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Die Hygiene- und Abstandsregeln sind einzuhalten.
Hintergrund:
1972 wurde die Stadt Lahr durch die Gemeindereform auf einen Schlag um sieben Ortsteile erweitert. Die Bürgerinnen und Bürger von Hugsweier, Kippenheimweiler, Kuhbach, Langenwinkel, Mietersheim, Reichenbach und Sulz entschieden sich damals in einer Abstimmung für den Anschluss an die Stadt Lahr. Auch wenn die Abstimmungsergebnisse eindeutig waren, die Eingemeindung war mehr als ein nüchterner Verwaltungsakt. Im Gegenteil: Der Verlust der politischen Eigenständigkeit wurde teilweise auch emotional diskutiert.
Rahmenprogramm zur Gesamtausstellung:
Das Rahmenprogramm zur Gesamtausstellung startet mit einem Vortrag über Wappenkunde und die Lahrer Orts- und das Stadtwappen mit Historiker André Gutmann am Dienstag, 26. April. Stadtarchivar Thorsten Mietzner wird am Dienstag, 24. Mai, im Rahmen der Lahrer Literaturtage „Orte für Worte“ über die Mietersheimer „Teufelspeitschen“ berichten. Mit dem Lahrer Künstler Kurt Hockenjos geht es am Samstag, 25. Juni, und am Dienstag, 6. August, auf Radtour durch alle Stadtteile. Voraussichtlich im September wird es ein Zeitzeugengespräch zur Eingemeindung geben. Bei der Abschlussveranstaltung am Mittwoch, 30. November, wirft Stadthistorikerin Elise Voerkel einen Blick auf die Gebietsreform.
Weitere Ausstellungseinheiten:
Am Mittwoch, 6. April, übernimmt der Stadtteil Reichenbach. Es folgen die anderen Stadtteile dem Alphabet nach rückwärts bis September.
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