Drei Mal pro Woche geleert und trotzdem immer voll
Kehl. Überlaufende Mülleimer, Kippen auf den Straßen, achtlos weggeworfene
Essensverpackungen – für viele Kehler ist dieser Anblick ein Ärgernis.
Vor allem der Spielplatz im Rheinvorland bietet den Nutzern nicht immer
ein angenehmes Bild. Denn leider lassen auch viele Hundehalter ihre
Tiere dort frei laufen und kümmern sich nicht um deren
Hinterlassenschaft.
Die Stadt Kehl lässt sich die Sauberkeit einiges kosten: „2012 hat die Stadtreinigung rund 502.000 Euro gekostet“, so Annette Lipowsky, Pressesprecherin der Stadt. „Davon
entfallen rund 240.000 Euro auf die Kehrmaschinen. Der Rest wird durch
die manuelle Reinigung und Mülleimerleerung verursacht.“ Im Jahr 2013
summierte sich der Betrag auf rund 558.500 Euro aus davon allein 294.500
Euro für die Kehrmaschinen. „Hinzu kommen rund 39.000 Euro
Entsorgungskosten für die Abfälle und den Straßenkehricht“, verrät
Lipowsky. In den Zahlen sind Sonderreinigungen nach Veranstaltungen
nicht enthalten.
Die Mülleimer der Stadt werden unterschiedlich häufig geleert: Je nach Standort und Abfallaufkommen wird dies
individuell festgelegt. „Die beiden am Spielplatz beim Wasserband
vorhandenen Unterflurbehälter werden einmal pro Woche geleert, die
normalen Müllbehälter am Wasserband dreimal pro Woche“, so Lipowsky.
Trotzdem läuft der Abfalleimer am Spielplatz bei der Jugendherberge
gerade nach schönen Tagen über.
Die Stadt, die sehr zufrieden mit den großen Unterflurbehältern ist, denkt durchaus über deren
Ausweitung nach, aber im Rheinvorland können sie wegen des
Hochwasserrisikos nicht eingebaut werden. „Größere normale Mülleimer
können nicht installiert werden, weil die Betriebshofmitarbeiter sie
dann nicht mehr von Hand leeren können“, klärt die Pressesprecherin auf.
Sieben Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Stadt nicht im Abfall
erstickt – drei Kehrmaschinenmitarbeiter und vier Mann der
Mülleimerleerung und Handreinigung.
Besonders auffällig sind der Bereich um den Spielplatz zwischen Wasserband und Weißtannenturm, das Rheinvorland, der Bereich B 28/Läger, nahezu alle
Altglascontainer-Standorte und die Spielplätze sowie der Bereich
Schulzentrum. „Problematisch sind häufig großformatige Abfälle wie
Pizzaschachteln. Durch diese entsteht der Eindruck, der Abfallbehälter
sei voll, dabei ist nur der obere Bereich verstopft“, so Lipowsky. Die
wenigsten Besucher denken daran, ihren Müll mit nach Hause zu nehmen und
zu entsorgen.
Nach der Polizeiverordnung der Stadt Kehl müssen Hundehalter dafür sorgen, dass ihre Tiere ihre Notdurft nicht auf Gehwegen, Grün- und Erholungsanlagen oder in fremden Vorgärten
verrichten. Sie sind auch verpflichtet, die Hinterlassenschaft
einzusammeln. Dafür wurden im Sommer eigens sieben neue Spender für
Hundekottüten aufgestellt. Das Nichtentfernen wird beim ersten Mal mit
25 Euro geahndet. Die Einhaltung der Vorschriften wird durch den
Gemeindevollzugsdienst überwacht.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.