An jedem Stopp wartet eine neue Herausforderung
Kehl. Es ist kein leichter Beruf, den sich Stefanie Hönisch ausgesucht hat. Die junge Frau ist beim
Mobilen Dienst der Sozialstation des Deutschen Roten Kreuzes in Kehl
beschäftigt. Die examinierte Altenpflegerin betreut Patienten in Kehl,
Rheinau und Willstätt. „Wir haben sechs verschiedene examinierte Touren,
außerdem noch vier Helfertouren“, berichtet sie und stellt klar: „Für
uns sind das keine Patienten, sondern Kunden, schließlich ist meine
Arbeitsstelle deren Zuhause.“ Oft hat sie die Schlüssel der Wohnung,
denn viele Kunden nutzen auch das Angebot des Hausnotrufs. „Das
Vertrauen der Kunden gehört dazu.“
Je nach Tour stehen 15 bis 20 Besuche an. Früh aufstehen ist angesagt, um 6 Uhr beginnt die erste
Runde der Altenpflegerin. Als der Stadtanzeiger zusteigen darf, ist es
schon später am Tag. „Es gibt auch Spätdienste“, erklärt Stefanie
Hönisch den Ablauf. Die beginnen in der Regel gegen 16 Uhr.
Unentbehrlich auf ihrer Fahrt durch die Kehler Innenstadt ist ihr Mobiltelefon. Dank
moderner Datenübertragung weiß sie so, zu welchem Kunden sie muss, was
dort zu tun ist und hat alle Informationen, die sie für die Arbeit
braucht. Gleichzeitig erfasst sie so ihre Route. Ihre Chefin Beate
Großholz-Glatt kann so nachvollziehen, wo sie gerade ist. „Das ist
praktisch“, sagen beide. Sollte etwas Unvorhergesehenes eintreffen,
lässt sich dies leichter lösen.
Drei Kunden besucht Stefanie Hönisch an diesem Morgen, drei Menschen, die unterschiedlicher nicht
sein könnten. Trotzdem verliert die junge Frau nie die gute Laune, geht
freundlich, aber bestimmt mit den ihr Anvertrauten um. Selbst wenn diese
einen schlechten Tag haben. „Gute Laune gehört dazu“, stellt sie fest.
Im ersten Fall ist der Patient bettlägerig, kann nur wenig mithelfen.
Hier übernimmt der Mobile Dienst die Körperhygiene sowie die
Wundversorgung. „Wir arbeiten mit Wundzentren zusammen“, so Hönisch und
ist stolz auf die Erfolge, die sie erzielt. Lediglich die Medikamente
für den Tag richtet die Altenpflegerin an der nächsten Station. Die
ältere Dame ist fast eine alte Bekannte. „Sie ist DRK-Mitglied, war
immer aktiv“, erzählt Stefanie Hönisch. Beim dritten Halt steht die
Wundversorgung eines offenen Beines an. Der ältere Herr plaudert
fröhlich und hilft mit, wo er kann. „Was für ein Glück, dass es so etwas
heute gibt“, sagt er.
Jeder Handgriff wird im Nachhinein sorgfältig dokumentiert. Das dient der Abrechnung mit den Pflegekassen.
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