Breitbandausbau in Hofstetten
Förderbescheid in Stuttgart übergeben
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- Innenminister Thomas Strobl (r.) überreicht den Förderbescheid an Bürgermeister Martin Aßmuth für Hofstetten.
- Foto: Innenministerium Baden-Württemberg
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Hofstetten/Stuttgart (st) Die Finanzierung für den Glasfaserausbau in Hofstetten steht: Thomas Strobl, Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen des Landes Baden- Württemberg, überreichte am Montag, 10. Februar, im Stuttgarter Ministerium den offiziellen Förderbescheid des Landes. Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth und Vertreter der Breitband Ortenau GmbH & Co. KG, die den Ausbau koordiniert, nahmen die Zusage über rund drei Millionen Euro Landesmittel entgegen. Diese werden laut einer Pressemitteilung der Breitband Ortenau zusammen mit den bereits zuvor bewilligten Bundesmitteln in Höhe von etwa 3,8 Millionen Euro genutzt, um in Phase 3 des staatlich geförderten Breitbandausbaus 474 Gebäude in Hofstetten ans Glasfasernetz anzuschließen. Für die dann noch verbleibenden 66 unterversorgten Gebäude liegt der Breitband Ortenau ebenfalls schon ein Förderbescheid vor, sodass Bund und Land in den kommenden Jahren den Ausbau der gesamten Gemeinde ermöglichen.
„Ich bedanke mich bei der Landesregierung für die positive Entscheidung“, sagte Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth. „Nachdem der Bundesförderbescheid schon im November 2023 bewilligt wurde, waren wir in Hofstetten zunächst von einer zeitnahen Formalie für die Co-Landesförderung mit 40 Prozent ausgegangen, ehe uns im August 2024 völlig überraschend mitgeteilt wurde, dass der Fördertopf leer ist. Unser Gemeinderat hatte sich daraufhin persönlich an Herrn Minister Strobl gewandt. Ich freue mich deshalb abschließend sehr, dass es jetzt geklappt hat.“
Klares Zeichen gesetzt
„Trotz der angespannten Haushaltslage im vergangenen Jahr setzt das Land ein klares Zeichen für die digitale Zukunft und investiert weiter in den Breitbandausbau“, so Diana Kohlmann, Dezernentin für Ländlichen Raum im Landratsamt Ortenaukreis. „Dass nun die Fördermittel fließen, freut mich sehr und zeigt: Durchhaltevermögen und gemeinsames Engagement zahlen sich aus. Mit diesem Schritt kommen wir dem Ziel eines flächendeckenden Netzes in Hofstetten ein großes Stück näher.“
Hofstetten hatte in der Vergangenheit mit einigen Planungsrückschlägen zu kämpfen, nachdem die Telekom zunächst zugesagt hatte, Teile des Ortskerns auf eigene Kosten auszubauen, sich dann aber vom eigenwirtschaftlichen Ausbau zurückzog. Stattdessen wird der Ausbau nun vollständig von der Breitband Ortenau übernommen. „Mit den Förderbescheiden können wir den Glasfaserausbau nun endlich auch in Hofstetten entscheidend vorantreiben,“ so Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. „Die Netzplanung ist bereits in der Umsetzung, und wir gehen davon aus, dass wir im dritten Quartal 2025 mit dem Bau beginnen können.“ Die monatlichen Tarife für Internet, Telefonie oder auch TV werden künftig durch die Vodafone als Pächterin des Netzes angeboten.
Zeitplan
Im Rahmen der Phase 1 des geförderten Ausbaus, in der das Gewerbegebiet Mühlenmatten erschlossen werden sollte, wurde in Hofstetten zudem bereits der sogenannte Point of Presence errichtet. Das auch als PoP bekannte Gebäude verbindet das lokale Netz mit dem überregionalen Backbone-Netz, das die einzelnen Kommunen in der Ortenau miteinander verknüpft. „Das Gewerbegebiet wird im Februar an die Vodafone übergeben, die Anschaltungen können aber aufgrund fehlender Lückenschlüsse im Backbone-Netz erst Mitte des Jahres vorgenommen werden“, so Glöckl-Frohnholzer weiter. Das Gesamtinvestitionsvolumen für alle von der Breitband Ortenau in Phase 3 geplanten Vorhaben im Ortenaukreis liegt bei 363 Millionen Euro, mit denen rund 9.250 Gebäude Anschluss im Landkreis an das Turbo-Internet bekommen sollen. In der von 2020 bis 2025 laufenden Phase 1 und 1a des geförderten Ausbaus werden derzeit etwa 2.200 Gebäude mit Glasfaser erschlossen, während in der von 2022 bis Ende 2026 laufenden Phase 2 weitere 2.200 Gebäude in schwierigen Außenlagen erreicht werden sollen. Auch der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau ist in der Ortenau bereits in vollem Gange. Durch die Kombination aus gefördertem und eigenwirtschaftlichem Ausbau soll bis 2027 eine Glasfaserquote von 70 Prozent erreicht sein.
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