"Eine große finanzielle und solidarische Unterstützung"
Familie Roth-Armbruster steht im Bärenadvent des Forum Hausach im Mittelpunkt
Hausach/Wolfach (cao). Mit der Wolfacher Familie Roth-Armbruster steht erstmals eine ganze Familie mit Handicaps im Mittelpunkt der Bärenkind-Aktion des Forums Hausach.
Trotz Einschränkungen wirkt die Patchwork-Familie glücklich und zufrieden. Als Bärenfamilie wollen sie über ihre Krankheiten sprechen, aber auch anderen Menschen Mut machen. 2009 haben sich Eva Roth, mit ihren Kindern Hannes sowie Fabian, und Fritz Armbruster, mit seinen Töchtern Theresa und Carolin, gefunden und beschlossen, den Weg gemeinsam fortzusetzen. Zahlreiche Klinikaufenthalte, Hochs und Tiefs wurden gemeistert, die Familie hält fest zusammen.
Theresa leidet an Neurofibromatose NF1, ein Gendefekt, der ihr im Alter von drei Jahren diagnostiziert wurde. Hinzu kam damals ein weit fortgeschrittener Tumor am Sehnerv im Kopf. Seither musste die inzwischen 17-Jährige zahlreiche gefährliche Operationen über sich ergehen lassen, denn durch den Gendefekt bildeten sich in ihrem Körper überall an den Nervenbahnen Hunderte von Gliomen, in der Regel gutartige Tumore. Die Folgen sind eine einseitige Gesichtslähmung und ein stark eingeschränktes Sehvermögen. Ihre elfjährige Schwester Carolin, die bei ihrer Mutter in Aichhalden lebt und jedes zweite Wochenende mit der Patchworkfamilie verbringt, ist Epileptikerin. Wegen der täglichen Einnahme von Medikamenten ist sie jedoch seit einigen Monaten glücklicherweise Anfallfrei. "Die Angst vor Anfällen und Kopfschmerzen ist bei ihr deutlich spürbar", so der Patchwork-Vater Fritz Armbruster. Über viele Operationen, die er bereits über sich ergehen lassen musste, weiß auch Hannes zu berichten. Auch er leidet an einem Gendefekt, einem dispropotionierten Kleinwuchs, Achondroplasie. Hannes misst mit seinen 14 Jahren gerade 1,18 Meter. "Ein regulärer Alltag ist für Hannes nicht selbstverständlich", beschreibt Mutter Eva Roth. Durch seine Lactoseintoleranz ist der elfjährige Fabian nur bedingt eingeschränkt. "Er hat ein sehr feines Gespür für die Inhaltsstoffe der Nahrung entwickelt und ernährt sich entsprechend", sagt Eva Roth. Sie selbst ist durch Arthrose und Hüftschädigung ebenfalls gehandicapt und kann deshalb ihren Beruf als Krankenschwester nicht mehr ausüben.
Längst ist die Bärenkind-Aktion zur liebgewonnenen Tradition in der Hausacher Adventszeit avanciert. Initiiert durch Anne Maier und die Werbegemeinschaft, dem heutigen Forum Hausach, wurde der Bärenadvent zur Erfolgsgeschichte. Jedes Jahr wurde ein neuer Bär aufgelegt und zugunsten des Bärenkinds verkauft. Geprägt durch ihre schwere Krebserkrankung setzte sich die 2013 verstorbene Anne Maier seit 1994 für kranke Kinder ein. Viele Jahre sammelte sie mehrere Tausend Euro für die kleinen Patienten der Nachsorgeklinik Tannheim und für die Kinderkrebsstation der Uniklinik Freiburg. Gemeinsam mit dem Forum Hausach initiierte sie ab 2003 die Aktion Bärenkind. Der Erlös aus dem Verkauf eines Anne-Maier-Bärs ging seither an kranke Kinder aus Hausach oder der Umgebung.
Über die Stadtgrenzen hinaus findet die Bärenkind-Aktion großen Zuspruch. Vereine, Institutionen, Firmen und Privatpersonen unterstützen das Projekt durch viele Aktionen. "Es ist für die betroffenen Familien eine große finanzielle, wie solidarische Unterstützung", so Erwin Moser vom Forum Hausach. In diesem Jahr beginnt der Verkauf der Anne-Maier-Bären pünktlich zum Hausacher Kindertag am Samstag, 25. November. Weitere Informationen zu der Aktion gibt es auch online unter www.forum-hausach.de.
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