Leerstand
Einzelhandel durch Zusammenarbeit stärken

Immer mehr Geschäfte in der Region schließen.  | Foto: cao
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Hausach (cao). Wie vielerorts in der Region schließen auch in Hausach immer mehr Einzelhandelsgeschäfte. Die Stadtverwaltung und das Forum Hausach wollen an einem Strang ziehen, um dem entgegenzuwirken.

Vertrauensvolles Miteinander

 
"Unsere Zusammenarbeit ist ein sehr vertrauensvolles Miteinander", sagt Hauptamtsleiterin Viktoria Malek. Bei regelmäßigen Treffen, an denen neben der Führungsriege vom Forum Hausach und der Hauptamtsleiterin auch die beiden Banken vertreten seien, kämen Neuigkeiten auf den Tisch. "Jeder kennt jemand, jeder hat seine Kontakte", ergänzt Martin Bruder, der Vorsitzende des Gewerbevereins Hausach (Forum). "Nur gemeinsam kann etwas Großes angestoßen werden", findet er. So werde auch gerne die Vermittlerrolle übernommen, um Kontakte zu Interessenten oder Verpächtern herzustellen. Überhaupt sei das "ein grundsätzlich schwieriges Thema." Das Internet setze vielen Einzelhändlern zu und das nicht nur in der "Stadt unter der Burg". Kunden würden sich vor Ort beraten lassen und kauften dann aber im Internet. "Einige Branchen sind davon mehr betroffen als andere", so Malek. Auch die Topographie spiele eine große Rolle, "da muss einfach das Beste daraus gemacht werden". Die Geschäfte sollten von einer 1b-Lage in eine 1a-Lage kommen: "Es wäre optimal, wenn keine Lücken entstehen, doch das ist schwierig." Als Schul- und Industriestadt mit vielen Einpendlern sei die Grundversorgung in Hausach allerdings gesichert. "Doch wir dürfen uns auch da nicht ausruhen", unterstreicht Viktoria Malek.

Wechselspiel zwischen Kommune und Geschäfte

Früher sei es keine originäre Aufgabe der Stadtverwaltung gewesen, sich um die Belange des Einzelhandels zu kümmern. "Es ist jedoch ein Wechselspiel, eine Kommune kann nur funktionieren, wenn auch die Geschäfte funktionieren", findet sie. Das Einkaufserlebnis spiele eine bedeutende Rolle, ein wichtiger Aspekt sei aber auch die Dienstleistung mit Beratung und der Bezug zum Einzelhändler. "Für viele ist der Besuch in einem Geschäft nicht nur der Einkauf an sich, es ist auch eine Begegnungsstätte. So etwas kann man im Internet natürlich nicht bestellen. Und das ist genau die Chance des Einzelhandels", macht sie deutlich.

Auch für Martin Bruder sei die Zusammenarbeit zwischen Forum und der Stadt Hausach von großer Bedeutung. "Es ist für jeden einzelnen von uns wichtig, ein insgesamt interessantes Städtle mit interessanten Geschäften zu haben", betont er. Immerhin sei Einkaufen ein Stück Lebensqualität. Das Forum Hausach habe schon einiges gemeinsam auf den Weg gebracht. So sei der Hausacher Advent mit seinem Weihnachtswald und Bilderbuchadvent, mit der Bärenkind-Aktion und dem Weihnachtsmarkt weit über die Region hinaus bekannt.

Auch die "Hausach-Card" habe ein Alleinstellungsmerkmal in der Ortenau. So gebe es bei vielen Geschäften für jeden Einkauf pro Euro einen Punkt im Wert von einem Cent auf der "Hausach-Card" gutgeschrieben. Egal bei welchem "Hausach-Card"-Partner, die Punkte könnten überall eingelöst werden. Der Herzgutschein sei zudem bei vielen beliebt und als Geschenk-Idee gedacht. "Die werden gerne auch von den hiesigen Firmen als Mitarbeitergutscheine verschenkt", so der Forums-Vorsitzende. Mit anderen Gewerbevereinen aus Wolfach, Oberwolfach und Haslach würden im Wechsel Vorträge angeboten. "Da geht es unter anderem um Kassenführung, Steuer- oder Arbeitsrecht", zählt Bruder auf. Und was das insgesamte Einzelhandelskonzept beträfe, da sei sich Bruder auch sicher, eine Lösung zu finden: "Da gilt es jetzt, die Kurve zu kriegen."

Lesen Sie den Kommentar zum Thema: Was nach dem Leerstand folgt

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