Jugendhaus Hausach
40 Jugendliche nutzen Angebote
Hausach (cao). Jugendhäuser sind wichtiger denn je. Es gibt immer weniger Kinder und Jugendliche, die Anforderungen an sie steigen, ihre Interessen und Lebenswege werden vielfältiger. Deshalb brauchen sie auch eine besondere Aufmerksamkeit.
Jugendhäuser leisten einen wichtigen Beitrag auf dem Weg in die Selbständigkeit. "Jugendliche sollen im Gemeinwesen partnerschaftlich integriert werden, sich wohl fühlen und an den Prozessen der Gesellschaft mitwirken. Sie sind gesellschaftlichen Entwicklungen ebenso ausgesetzt wie Erwachsene, jedoch sind ihre Möglichkeiten, mit diesen umzugehen, begrenzt", heißt es von Seiten der Stadt Hausach, die sich seit Jahren in den Bereichen der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit an Schulen engagiert.
Um die 40 Jugendliche besuchen im Moment regelmäßig das Hausacher Jugendhaus, täglich sind es zwischen 25 und 30, die das vielfältige Angebot nutzen. Neben Kochangeboten gibt es gemeinsame Aktivitäten und es wird viel Sport getrieben. Gesellschaftsspiele sind beliebt, genauso wie die Chill-Ecke, wohin sich die Jugendlichen auch zurückziehen können. "Eine langsame Fluktuation zeichnet sich ab. Erst kürzlich stieß eine Mädchenclique dazu, alle besuchen die fünfte Klasse. Das sind aber auch die Jüngsten, oft ist es nicht einfach allen Altersklassen gerecht zu werden", sagt der Leiter des Jugendhauses Klaus Zapf.
Etwa gleich viele Jungs und Mädchen besuchen das Jugendhaus und kommen von allen Schularten. In einer aktuellen offenen Befragung, auf die der Sozialpädagoge immer wieder zurückgreift, ist herauszuhören, dass seine Schützlinge gerne kommen. "Hier passt man aufeinander auf, wir gehören zusammen, es ist für mich wie eine zweite Familie", heißt es da unter anderem. "Es ist Leben, es ist was los", beschreibt ein anderer Jugendlicher das Zusammentreffen. Für viele steht die Begegnung mit Freunden aber im Vordergrund, denn wie sich zeigte, haben einige in ihren Familien "Stress".
"Manchmal sind es auch Schüler, die in ihren Klassen ausgegrenzt sind oder gemobbt werden, das Zusammensein klappt hier", berichtet Klaus Zapf. Für ihn gibt es derzeit viel zu bewältigen. Er wurde schon unterstützt von Jugend- und Heimerziehern, was das Angebot und die Betreuung im Jugendhaus erleichterte. Nun hofft er, dass die Bundesfreiwilligen-Stelle bald besetzt wird. Verstärkung ist dringend von Nöten: "Momentan besteht kaum die Möglichkeit, auch einmal ein Einzelgespräch zu führen." Oftmals sind es Alltagssituationen und Probleme, die in einem stillen Gespräch dann geklärt werden können.
Die Angebote im Jugendhaus richten sich an alle Kinder und Jugendliche ab der fünften Klasse, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Weltanschauung, Religion oder Bildung. "Für junge Erwachsene bestehen Ausnahmeregelungen, wenn sie beispielsweise aufgrund ihrer Entwicklung noch auf Unterstützung angewiesen sind. Auch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder bei Fragen zu Bewerbungen können ältere Besucher Hilfe in Anspruch nehmen. Sie müssen sich jedoch an die selben Hausregeln halten wie die jüngeren Besucher", heißt es von Seiten der Stadt.
Besondere Aufmerksamkeit gilt denjenigen, die in ihren Entwicklungsprozessen blockiert sind, die mit Problemlagen leben oder in Notsituationen geraten sind. "Da alle Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung besonderen Belastungen und Risiken ausgesetzt sind, richten sich die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit generell an alle", wird betont.
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