Für Spaß und Spannung ist auf der Adventuregolfbahn jederzeit gesorgt
Auf einmal spielt der Golfball auf der Bahn die Musik
Gutach. Der Sommer ist die Jahreszeit, in der es wohl jeden hinauszieht. Aktivitäten sind gerade
besonders gefragt. Die Unternehmungslust packt jeden. Was Redakteur
Daniel Hengst alles entdeckt und erkundet, darüber schreibt er in der
Serie „Erlebte Ortenau“. Heute ist es der letzte Teil.
Einen Seufzer ausstoßen, die Augen rollen, den Ärger unterdrücken, aber auch
die Faust in den Himmel strecken, einen Jubelschrei loslassen oder
einfach lachen, das alles kann man beim Adventuregolf in Gutach machen
und erleben. Wer mit Adventuregolf noch keine Erfahrung hat, dem sei
gesagt, dass das verwendete Prinzip vom Mini-Golf sowie dem Golf
entnommen ist. Es sind 18 Bahnen, die länger sind als beim Minigolf,
allerdings auch deutlich kürzer als beim Golf. Dafür wird mit einem
Putter aus dem Golfsport gespielt, der dort für den letzten Schlag vom
Green in das Loch genutzt wird. Als Spielball dient ein Golfball.
Als Ansporn und Unterstützung sowie zur beidseitigen Unterhaltung begleitet
mich meine Tochter Juliane zur Ende Juli eröffneten Adventuregolfbahn,
die an der B33 zwischen den beiden Gasthäusern „Rössle“ und „Engel“ im
Gutacher Obertal liegt. Nicht nur auf die Anlage werfen wir einen ersten
Blick, sondern auch auf den Eisenbahnwaggon, wo die Schläger ausgegeben
werden. „Der Wagen ist Baujahr 1939“, sagt Carsten Wöhrle, der zusammen
mit seinem Vater Hartmut die Idee für die Adventuregolfbahn hatte.
Der restaurierte Eisenbahnwaggon ist auf jeden Fall etwas ganz Besonderes.
Dieser war erst im regulären Zugbetrieb und dann noch bis 2009 als Teil
einer Museumsbahn auf der Schwarzwaldstrecke unterwegs. Im Rahmen des
Umbaus fand in ihm auch eine Küche Platz und ein Teil des früheren
Fahrgastbereichs wurde mit Tischen ergänzt. Damit das Gelände für die
Spielbahnen hergerichtet werden konnte, galt es sehr viel Kies, Schotter
und Sand sowie Felssteine zu bewegen.
Entstanden ist somit eine abwechslungsreiche Adventuregolfanlage. Gleich auf der ersten Bahn
versperren aufgestellte Baumstämme den direkten Weg zum Loch. Der
Kunstrasen sorgt für eine gute Spielbahn, das Hinderniss muss dennoch
erst gemeistert werden. Bei keinem von uns geht der Ball glatt durch,
sondern er springt eher umher wie bei einem Flipper. Auf einer anderen
Bahn wird der Schwierigkeitsgrad durch Wellen erhöht, auf einer weiteren
ist das Spielgrün wie ein Schneckenhaus leicht gedreht. Auf der
Scorecard notieren wir nur unsere Ergebnisse.
Als wir durch ein Hindernis spielen und auf einmal Töne erklingen, schauen wir etwas
genauer auf die Notizkarte. „Musik liegt in der Luft“, steht dort. Die
Töne entstehen, wenn der Golfball über die Klanghölzer rollt. Jede Bahn
hat ihre Besonderheit: An einem Häuschen ist ein Mühlrad befestigt, dass
durch Wasser angetrieben wird. Der Ball muss durch das Rad und darf
nicht von den Speichen zurückprallen. Auf einer Anhöhe, von dort kommt
das Wasser über ein Holzbrett, spielen andere Gäste genau auf den
Wasserweg zu, damit ihre Bälle auf die Schaufeln des Wasserrades fallen.
Deren Golfball wird von den Schaufeln auf den zweiten Teil jener Bahn
transportiert.
Eine andere Art der Unterhaltung erleben wir, als wir zu den beiden Naturbahnen kommen. Es sind die längsten Bahnen und
es geht über normalen Rasen. Auf den Kunstrasenbahnen lässt sich
hingegen der Ball viel genauer spielen. Unwillkürlich schauen wir immer
wieder auf die Bahnen neben uns: Wir wollen sehen, wie die Gäste dort
die Bahn angehen. Für uns ist es genauso hilfreich, deren Fehler zu
beobachten, wie die richtige Spielweise. Zur Halbzeit trennen uns, Vater
und Tochter, lediglich drei Schläge. Wir sind längst im Bann des
Spiels.
Autor: Daniel Hengst
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