Bollenhut
Touristische Marke mit Wiedererkennungswert
Er ist nur in den drei kleinen Orten Gutach, Kirnbach und Hornberg-Reichenbach Bestandteil der Tracht. Und trotzdem steht der Bollenhut als weltweit bekanntes Symbol für den gesamten Schwarzwald. Er ist längst zur touristischen Marke mit Wiedererkennungsmerkmal geworden und schon seit Jahrhunderten beliebtes Bild- und Fotomotiv.
Auch wenn sie "Gutacher Tracht" genannt wird, hieße es nicht, dass sie in Gutach entstanden ist, erklärte der Gutacher Historiker und Ehrenbürger Ansgar Barth in seiner ausführlichen Beschreibung zur markanten Tracht. Der Name sei wohl auf die größte der drei Orte zurückzuführen.
"Gutacher Tracht"
"Die Gutacher Tracht reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert und hat sich trotz vieler Einflüsse und manigfaltiger Modeerscheinungen kaum geändert", so Barth. Bei der protestantischen Tracht herrschen dunkle Farben vor. Hervorstechendes und auffälligstes Merkmal ist dabei der Bollenhut. Auf einem flachen mit weißer Leimmasse befestigten Strohhut häufen sich 14 Wollrosen, eben jene Bollen. Es sind elf große in Kreuzform und drei verdeckte Wollbollen aufgenäht. Ein solcher Bollenhut ist etwa zwei Kilogramm schwer. Ledige Frauen tragen die roten Bollen von ihrer Konfirmation bis zur Hochzeit. Die Bollen der verheirateten Frauen sind schwarz.
Wiefelrock
Auch in der Tracht unterscheidet sich die der "Gutacher" zu den anderen Schwarzwälder Trachten. Ein schwarzer Wiefelrock, Samtmieder, Goller, ein puffärmliges Hemd und eine schwarze Seidenkappe, die unter dem Hut getragen wird, gehören unter anderem zu den Merkmalen. In den Zopf sind Flitterzeug und Perlen geflochten. Die Tradition wird in allen drei Orten noch gepflegt und an kirchlichen Feiertagen die Tracht getragen. cao
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