Lothar Kimmig bringt Gengenbach touristisch nach vorn
Musik zu machen, ist sein liebster Ausgleich
Gengenbach. "Meine Arbeit wird nie langweilig", stellt Lothar Kimmig, Geschäftsführer der Kultur- und Tourismus GmbH Gengenbach, fest. Kein Wunder, schließlich sind in seinem Haus auch sehr unterschiedliche Bereiche gebündelt. "Die Kombination aus Kultur und Tourismus hat mich in Gengenbach von Anfang an gereizt", sagt Kimmig.
Geboren wurde der 49-Jährige in Oberkirch, aufgewachsen ist er in Bad Peterstal-Griesbach und dort lebt er noch heute mit seiner Familie. "Ich stamme aus Peterstal, meine Frau ist Griesbacherin", erzählt er mit einem Schmunzeln. Seine beiden Kinder sind 14 und 17 Jahre alt.
Sein erster Beruf führte ihn in den Wald. "Ich habe eine Ausbildung zum Forstwirt in meiner Heimatgemeinde gemacht", so Kimmig. Doch lange blieb er den Bäumen nicht treu, denn schon bald kam er mit dem Tourismusbereich in Kontakt. "Ich war mit auf Messen, wenn die Gemeinde sich dort vorstellte", erinnert er sich. Dort wurde sein Interesse an diesem speziellen Bereich geweckt. Also sattelte er kurzerhand um: Lothar Kimmig machte eine zweite Ausbildung als Verwaltungsfachwirt und legte einen Fachstudiengang im Bereich Tourismus obendrauf. "Ich war dann bei der Kurverwaltung in Bad Peterstal-Griesbach tätig. Doch dann kam 2003 das Angebot aus Gengenbach", so Kimmig.
Ein Angebot, dem er nicht widerstehen konnte und das bis heute nichts von seinem Reiz für ihn verloren hat. "Ich kenne keine Stadt, in der der Kultur- und Tourismusbereich so eng verzahnt sind, wie in Gengenbach", stellt er fest. Hinzu komme, dass sich sein Tätigkeitsbereich in den vergangenen Jahren stets erweitert und verändert habe. "Wir sind am Wachsen", so Kimmig. So gilt es nicht nur die Kulturreihen mit Leben zu erfüllen, sondern auch das Haus Löwenberg, das nun unter dem Dach der Stadt geführt wird. Die neue Mediathek liegt ebenfalls in der Verantwortung der Kultur- und Tourismus GmbH. Hinzu kommt die vor drei Jahren gegründete Ferienregion Mittlerer Schwarzwald, in der sich die Gemeinden im Harmersbachtal gemeinsam mit der Stadt Gengenbach vermarkten.
Als Hollywood nach Gengenbach kam
Die Stille im Wald vermisst er nicht: "Im Gegenteil, ich liebe die Abwechslung in meinem Beruf und den Kontakt mit den vielen Menschen, mit denen ich zu tun habe. Und tatsächlich nützt meine ursprüngliche Ausbildung bei dem ein oder anderen Thema sogar heute noch", erklärt Lothar Kimmig. "Schließlich spielt das Thema Wald bei uns eine große Rolle. Ich verstehe, welche Sorgen die Waldbesitzer mit Blick auf den Tourismus oftmals haben."
"Es sind die Dinge, die sich nicht so schnell wiederholen, die mich beeindruckt haben", sagt Lothar Kimmig mit Blick auf die vergangenen Jahre. Dazu gehört für ihn ganz klar, dass mit dem Dreh mit Tim Burton Hollywood in die beschauliche ehemalige Reichsstadt gekommen war. "Das war das Verrückteste, was ich je erlebt habe", sagt er und erinnert sich daran, wie ein Scout Kontakt aufgenommen hatte und schließlich in der Geschäftsstelle der Kultur- und Tourismus GmbH das Casting für die Statisten stattfand. Auch den eigentlichen Filmdreh hat er noch vor Augen. "Dass der Starregisseur Tim Burton hier war, wirkt bis heute nach", betont er. Und obwohl in dem Film "Charlie und die Schokoladenfabrik" Düsseldorf unter der Silhouette von Gengenbach stand, kommen noch heute vor allem ausländische Gäste und fragen nach den Orten des Filmdrehs, so Kimmig. "Es vergeht keine Woche, in der das nicht der Fall ist", freut er sich über die nachhaltige Wirkung.
Positiv für das Bild der Stadt ist seiner Meinung nach ebenso der Besuch des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck gewesen. "Gerade der Adventskalender macht auch nach so vielen Jahren immer noch viel Spaß", stellt Lothar Kimmig zufrieden fest.
Musik hilft beim Abschalten
Bei so viel Engagement im Beruf bleibt wenig Zeit für Privates. "Seit 40 Jahren bin ich Musiker bei der Musik- und Milizkapelle in Bad Peterstal", erzählt er von seiner Leidenschaft. "Ich spiele Flügelhorn und Trompete. "Das ist für mich der Ausgleich. Wenn ich Musik mache, fällt alles von mir ab, dann kann ich an nichts anderes denken", beschreibt er seine Gefühle. Ob Zapfenstreich oder Peter- und Paulfest, die Teilnahme lässt er sich nicht nehmen. C. Großheim
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