Bildungscampus Gengenbach
Xenoplex möchte gern das "Forschervirus" verbreiten
Gengenbach (djä). Was bedeutet das Schülerforschungszentrum (SFZ) Xenoplex eigentlich für die Region? Um diese und weitere Fragen zu beantworten und über den Stand des Neubaus auf dem Bildungscampus Gengenbach zu berichten, hatten das Projektteam und der Trägerverein "Forscher/innen für die Region" (FRO) die Öffentlichkeit am Montag zu einer Informationsabend geladen. Die Resonanz war groß und der Hörsaal fast komplett gefüllt. Die Akteure freuten sich, dass so viele Vertreter der Hochschule, hiesiger Wirtschaftsunternehmen und der Schullandschaft nach Gengenbach gekommen waren. Sie alle wollten sich informieren, warum gerade hier an diesem Standort Xenoplex für die gesamte Ortenau entsteht.
Die Region brauche wissenschaftlich interessierten Nachwuchs. Wissenschaftliches Denken gehöre auch in die Schulen, erläuterten die Akteure. Deshalb engagiere sich die Stadt Gengenbach finanziell so stark in das Projekt, erläuterte Bürgermeister Thorsten Erny. Gefragt seien spontanes Denken, Folgern und das Lösen neuartiger Probleme. "Wir brauchen die sogenannte 'flüssige' Intelligenz der jungen Menschen unter 25 Jahren und nicht nur die 'kristalline' der älteren Generation, die das Faktenwissen über die Welt sowie sprachliches und mathematisches Wissen beinhaltet", fasste Prof. Dr. Wolfgang Jost zusammen. Der Chefarzt der Parkinson-Klinik Ortenau und wissenschaftliche Berater bei Xenoplex sprach aus Sicht des Wissenschaftlers. Um dieses Potential zu nutzen, sei eine Einrichtung wie Xenoplex hier am Standort mittelständischer Weltmarktführer unverzichtbar. Kreative Menschen und Nachwuchskräfte würden ständig benötigt. Die Firma "VEGA", vertreten durch Personalleiter Timo Hodapp, unterstütze aus diesem Grund schon seit langem Schülerprojekte bei "Jugend forscht" und werde zukünftiger Premiumpartner des SFZ sein.
In Gengenbach benötigt man jedoch weiteren Einsatz von Unterstützern und Förderern, auch ehrenamtlichen, damit Xenoplex so strahlen kann wie das Schülerforschungszentrum Südwürttemberg. Helmut Ruf, pädagogischer Leiter der mit 500 Schülern größten derartigen Institution im Bundesland, berichtete, wie inspirierend die Projekte für die Jugendlichen seien. Nicht das SFZ stehe im Mittelpunkt, sondern die Schüler und die jeweilige Schule mit ihrem pädagogischen Personal.
Eigenständige, erfolgreiche Projektarbeiten ebnen Wege. Dies zeigten Daniel Heid und Tobias Stadelmann auf. Die beiden leiten unter anderem das "Life Sciences Labor" des FRO und sprachen von den Möglichkeiten, die ihnen ihre Projekte eröffnet haben. Daniel Heid wird bald für ein Auslandssemester nach Harvard in die USA gehen, Stadelmann beginnt sein Studium im Bereich Molekularbiologie. Weitere Ehemalige meldeten sich per Videobotschaft. Die Preisträger Max Schwendemann, Ralf Jansen und Nicolas Schwarz sandten Grußbotschaften aus Heidelberg, Wien und Waldkirch und berichteten, wie sie von ihrem Forschungsprojekt profitieren. Das "Forschervirus" brachte Dr. Stephan Elge, stellvertretender Vorstand des FRO, als ehemaliger Wissenschaftler nach Gengenbach. Er freue sich sehr über die hohe Virulenz des Virus und hoffe auf weitere "Erkrankte". Zu denen gehört auch Unternehmer Hans- Peter Möschle als Erster Vorsitzender des Trägervereins des Xenoplex.
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