Noch mehr Bienenwiesen
Gengenbacher Stadtgärtnerei legt Neue an
Gengenbach (st). Bunt blühende Wiesen und Säume beleben nicht nur das Landschaftsbild, sondern liefern einen Beitrag zum Naturschutz. Die Stadt Gengenbach legt laut einer Pressemitteilung seit 2014 kontinuierlich Blumenwiesen an. Bisher seien 14 Blumenwiesenanlagen eingesät worden, beispielsweise an der Brückenhäuser-, Hansjakob-, Benedikt-von-Nursia-, Nollen-, Kinzig-, und Ahornstraße.
In diesem Jahr kämen noch einige hinzu. An der Stadthalle werde von der Stadtgärtnerei im Moment eine sogenannte „Blumenrollwiese“ für Bienen und Insekten angelegt. Ebenso werde in der Berghauptener Straße, Nollenstraße und im Pfarrer-Eberwein-Weg sowie dem ersten Teil des Friedrichsparkplatzes eine Blumenwiese entstehen. Auf dem Gelände der Kläranlage werde in diesem Jahr ein weiteres Projekt umgesetzt. Durch den Verzicht auf intensive Pflegemaßnahmen werde der Boden langsam nährstoffärmer, was wiederum eine gute Grundlage für die Entstehung einer natürlichen Blumenwiese sei.
Blumen auf dem Friedhof
Auf dem Friedhof würden weitere Flächen und stillgelegte Gräber mit verschiedenen Blumenmischungen in der Kombination einjährig und mehrjährig angelegt. Die Mischungen seien alle so gewählt, dass sie mit Nektar und Pollen den Bienen, Hummeln und Schmetterlingen als Nahrungsquelle dienten. Aber auch Vögeln nützten die Fruchtstände vieler Blumen und Gräser, zudem fänden insektenfressende Vögel hier viele Kleinlebewesen.
Ein wichtiger Bestandteil sei, die Akzeptanz der Bevölkerung für Blumenwiesen zu gewinnen. Es gebe unterschiedliche Wachstumsphasen und Entwicklungsprozesse. Was für den einen als Unkraut oder dürres Gestänge aussehe, sei für die weitere Entwicklung substanziell, sprich eigene Ansamung. Ein weiterer wichtiger Grund, die verblühten Pflanzen stehen zu lassen, sei der Samenbestand, er stelle im Herbst und Winter für die Vögel eine wichtige Nahrungsquelle dar.
Mattenhof unterstützt die Aktion
Mit Unterstützung des Forstlichen Ausbildungszentrums Mattenhof seien 2019 drei Gemeinschaftsprojekte verwirklicht worden. Die Umsetzung sei im Nollenpark, in der Parkanlage Hansjakobstaße und in der Kinzigstraße nach der Minigolfanlage erfolgt. Durch die Strukturvielfalt der Anlegung und der reichhaltigen, natürlichen Materialauswahl seien vielseitige Nischen und neue Lebensräume für allerlei Lebewesen geschaffen worden. Es seien Benjeshecken, Stauden, Trockenmauern, Eichenstamm mit Bohrlöchern als Insektenbruthilfen, Pflanzung von Obstbäumen und vieles mehr für den Erhalt der Artenvielfalt errichtet worden. Die Blütenvielfalt sei so gewählt, dass von Mai bis zum ersten Frost die schönen Blüten sichtbar würden, was auch für die Bürger der Stadt Gengenbach sowie für Besucher eine Augenweide sei.
Jeder könne zu Hause auch eine Bienenwiese als kleines Biotop im Garten anlegen. Im Moment sei der richtige Zeitpunkt dafür. Vor allem für Kinder sei es eine große Freude zu sehen, wie nach dem Säen ein Blütenmeer entsteht und Bienen, Hummeln und Schmetterlinge angelockt würden.
Im Handel gebe es speziell für die verschiedenen Standort- und Bodenbedingungen zusammengestellte Blumenwiesenmischungen mit unterschiedlichen Anteilen an Blumen, Kräutern und Gräsern. Den optimalen Standort böten nährstoffarme, eher trockene Böden in voller Sonne. Wer etwas mehr Zeit habe, könne seinen bestehenden Rasen in eine farbenfrohe Blumenwiese verwandeln. Es brauche allerdings Geduld, bis sich daraus eine Blumenwiese komplett entwickelt habe.
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