Trägerwechsel
Franziskanerinnen geben Fachschulen an Erzdiözese ab
![Generaloberin Sr. Michaela Bertsch und Generalvikar Christoph Neubrand bei der Vertragsunterzeichnung am Freitag im Erzbischöflichen Ordinariat in Freiburg. | Foto: Erzdiözese Freiburg](https://media04.stadtanzeiger-ortenau.de/article/2021/12/20/2/103852_L.jpg?1640008689)
- Generaloberin Sr. Michaela Bertsch und Generalvikar Christoph Neubrand bei der Vertragsunterzeichnung am Freitag im Erzbischöflichen Ordinariat in Freiburg.
- Foto: Erzdiözese Freiburg
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Freiburg/Bruchsal/Gengenbach (pef/st). Die Katholische Fachschule für Sozialpädagogik, Sancta Maria Bruchsal, und die Katholische Fachschule für Sozialpädagogik in Gengenbach erhalten einen neuen Träger. So wechselt die Trägerschaft von der Kongregation der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu Gengenbach zum 1. Januar 2022 zur Erzdiözese Freiburg. Das Personal der beiden Fachschulen in Bruchsal und Gengenbach wird übernommen und das Arbeitsfeld gestärkt.
Die Kongregation der Franziskanerinnen hatte die Bistumsleitung darum gebeten, sie in der Verantwortung für die Fachschulen in Bruchsal und Gengenbach zu entlasten und die Trägerschaft zu übernehmen. „Es war keine Frage, dass die Erzdiözese Freiburg dem Wunsch der Kongregation nach Entlastung folgt und das Weiterbestehen der Fachschulen als wichtige und renommierte Ausbildungsstandorte staatlich anerkannter Erzieherinnen und Erzieher sichert“, so Generalvikar Christoph Neubrand. Hierfür gab es deutliche und durchgängige Unterstützung von der Bistumsleitung und Kirchensteuervertretung. Beide hatten ausdrücklich befürwortet, die notwendigen finanziellen Mittel für die beiden Fachschulen in Gengenbach und Bruchsal bereitzustellen.
„Franziskanische Identität“ der Fachschulen bleibt bestehen
Bei der Vertragsunterzeichnung am Freitag, 17. Dezember, hatte Generalvikar Christoph Neubrand auf die Beratungen zum neuen Haushalt 2022/2023 der Erzdiözese verwiesen, in dem der Großteil der genehmigten Zuwächse beim Personal klar dem Bereich Bildung zugeordnet ist. Christoph Neubrand dankte der Generaloberin Sr. Michaela Bertsch und ihrer Gemeinschaft für all ihr Wirken zum Wohl junger Menschen. Er sagte zu, das Profil und die franziskanische Identität der Fachschulen zu pflegen. Ihm sei wohl bewusst, dass für den Orden mit der Übergabe auch Trauer einhergehe. „Vermutlich geht es Ihnen, wie es eine andere Ordensfrau ausdrückte: Mit dem Kopf sage ich ja, mit dem Herzen tut's trotzdem weh.“ Sr. Michaela Bertsch wünschte den Fachschulen und den Verantwortlichen im Erzbischöflichen Ordinariat eine glückliche Hand. Die Generaloberin hatte die Fachschule Sancta Maria mit aufgebaut, war dort als Lehrerin und später auch als Schulleiterin tätig. „Ja, ich war mit Herzblut dabei“, sagte sie. „Was wir aus eigener Kraft nicht mehr leisten können, weiß ich nun gut aufgehoben.“
Barbara Remmlinger, die zuständige Leiterin des Referats Kindertageseinrichtungen und frühkindliche Bildung, dankte der Gemeinschaft der Franziskanerinnen für das Vertrauen, „ein Stück Ihrer Ordensgeschichte in unsere Hände zu legen“. Ziel sei eine zukunftsfähige Trägerstruktur aller diözesaner Fachschulen – auch um als profilierter Träger auf Augenhöhe mit dem Land Baden-Württemberg verhandeln zu können. „Als Träger von fünf Fachschulen für Sozialpädagogik können wir diesen gebündelt Know-how zur Verfügung stellen und gemeinsame Prozesse der Schul- und Qualitätsentwicklung fördern.“ Regionale Unterschiede und Profile der einzelnen Schulen seien dabei nach wie vor erwünscht.
Neben einer hochwertigen Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und zum staatlich anerkannten Erzieher gehört es zum Profil und Auftrag katholischer Fachschulen, Menschen dazu zu ermutigen und zu ermächtigen, ihre Persönlichkeit, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu entfalten, diesen zu vertrauen und sie dazu zu nutzen, ihr eigenes Leben zu gestalten und das ihrer Mitmenschen zu fördern.
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