Mit dem Rad um den Globus
Einmal um die ganze Welt

Mit Rädern machen sich Daniel Kast und Melanie Steinigen auf eine Weltreise. | Foto: vaegabond.de
  • Mit Rädern machen sich Daniel Kast und Melanie Steinigen auf eine Weltreise.
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Gengenbach/Bamberg (gro). Am Montag geht es los: Fünf Jahre lang wollen Daniel Kast, 28, und Melanie Steinigen, 29, gemeinsam auf Weltreise gehen. Dabei setzen sie vor allen Dingen auf Muskelkraft, denn ihre Tour rund um die Welt werden sie auf ihren Rädern absolvieren.

"Uns beiden war schon recht früh klar, dass wir irgendwann nochmal eine Weltreise machen möchten. Warum wir ausgerechnet auf das Fahrrad gekommen sind, hat viele Gründe. Wir haben uns viele Gedanken über unseren ökologischen Fußabdruck gemacht, deshalb kam Fliegen für uns nicht in Frage. Auch das Motorrad schied relativ schnell aus, zudem wir uns den Sprit irgendwann nicht mehr leisten könnten und Reparaturen unterwegs sehr aufwändig sind", erklärt der gebürtige Gengenbacher Daniel Kast die Idee hinter der Tour.

Das Rad als perfektes Transportmittel

Deshalb war für beide das Fahrrad einfach perfekt. "Wir sind sehr flexibel und durch die entschleunigte Reisegeschwindigkeit haben wir viel mehr Zeit, um uns intensiver mit dem jeweiligen Land, den Einheimischen und deren Kultur zu beschäftigen", sind sich beide einig. "Während der Reise werden wir nicht nur Landesgrenzen überschreiten, sondern sicherlich auch an unsere eigenen Grenzen kommen", machen sie sich keine Illusionen.

Die Tour steht fest: Von Bamberg, wo beide leben, geht es in Richtung Holland, von dort aus Richtung Süden über Frankreich, durch Gengenbach und nach Spanien. "In Marokko werden wir überwintern", verrät Daniel Kast. Danach steht noch einmal ein Verwandtenbesuch in Deutschland an, bevor es über Albanien und die Türkei in Richtung Georgien geht. Der Weg führt über den Iran, Tadschikistan nach Indien. Von dort aus wollen beide Südostasien erkunden, bevor über China nach Japan weitergefahren wird. "Das ist er erste Teil der Route", so Daniel Kast. "Die westliche Hemisphäre möchten wir natürlich auch bereisen, jedoch machen wir uns über das Wie erst später Gedanken."

Planung läuft seit Anfang 2019

Seit Anfang des Jahres sind beide bei der Planung. "Es ging nicht nur um die Route und die Ausrüstung, wir haben auch eine eigene Webseite aufgebaut, auf der die Reise verfolgt werden kann", erklären beide. Mit dabei ist eine solide, aber leichte Campingausrüstung, Kleider für die unterschiedlichen Klimazonen und eine gut bestückte Reiseapotheke sowie Werkzeug und Ersatzteile.

Für ihr persönliches Abenteuer haben beide Geld zurückgelegt, aber sich auch von ihrem Hab und Gut getrennt. Sie fanden aber ebenso Kooperationspartner, die ihnen einen Teil der Ausrüstung sponsorten. "Während der Reise vermeiden wir, so gut es geht, Übernachtungen in Hotels oder teure Restaurantbesuche", machen sie deutlich. "Das bedeutet aber nicht, dass wir uns nichts gönnen werden."

Tausche Zeit gegen Geld

Ihre gesicherte Existenz haben sie für ihren Traum augegeben. "Natürlich ist es sehr beruhigend, wenn man weiß, dass man einen sicheren Arbeitsplatz, ein geregeltes Einkommen und ein Dach über dem Kopf hat", geben die beiden Weltenbummler in spe zu. "Das fordert aber auch seinen Tribut – tausche Zeit gegen Geld."

Die Reaktionen von Familie und Freunden auf das Vorhaben waren sehr unterschiedlich. "Einige waren geschockt und meinten, man könne doch nicht einfach eine Weltreise machen und alles stehen und liegen lassen", sagt Daniel Kast. "Zum Teil wurde es als fixe Idee abgetan, anderen hingegen waren ganz aus dem Häuschen und ermutigten uns dazu, das auf jeden Fall zu machen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Der Job läuft nicht weg, aber die Möglichkeit etwas Einzigartiges auf die Beine zu stellen und so intensiv zu erleben, kommt vielleicht nie mehr. Natürlich sind die Eltern sehr besorgt, aber alle stehen hinter uns und geben uns vor allem mentale Kraft und Motivation."

Über www.vaegabond.com lässt sich die Reise der Beiden verfolgen.

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