MFS startete das „Auerhuhnprojekt 2.0“
DAS LEBEN IM WALD SCHÜTZEN
Schülerinnen und Schüler der Maria-Furtwängler-Schule waren in den vergangenen zwei Monaten zum zweiten Mal für den Artenschutz unterwegs.
Die gemeinschaftliche Unternehmung setzte damit eine Initiative fort, die auf Anregung des Forstbezirks Mittleres Rheintal erstmalig im Herbst 2022 startete. Damals erhielt die Maria-Furtwängler-Schule in Lahr einen Anruf des Forstbezirks Mittleres Rheintal in Gengenbach: Die Waldpädagogin im Forstbezirk, Wiltrud Kiefer, und der für die Pflege und den Erhalt der Lebensräume für das Auerwild zuständige David Hennegriff suchten in ihren Bemühungen um Artenschutz die aktive Unterstützung Jugendlicher. Der Urvogel, wie das Auerhuhn auch genannt wird, sei in seinem Bestand stark gefährdet und benötige, um sich fortzupflanzen, in der Brutzeit lichte Freiräume im Wald, damit seine Küken an Früchte und um sie schwirrende Insekten kämen. Der hohe Bewuchs von Heidelbeersträuchern und kreuz und quer herumliegende Äste verhinderten außerdem ein freies Herumgehen der Brutpaare und gefährdeten die Vögel, weil Beutegreifer sich darin gut verstecken, sich heranschleichen und angreifen könnten.
Mit dabei waren in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler der Klasse VABO2 (Vorqualifizierungsjahr Arbeit und Beruf ohne Deutschkenntnisse (VABO), die in den Sprachen Ukrainisch, Russisch, Arabisch, Persisch, Französisch und Englisch beheimatet sind und bereits über ein höheres Sprachniveau verfügen und den Hauptschulabschluss anstreben.
Mit den beiden waldpädagogischen Mitarbeitern ging es in diesem Herbst per Bustransfer auf eine Höhe von fast 800 m oberhalb der Gemeinde Gengenbach.
In diesem Jahr stand vor allem das Tun im Vordergrund. Die Jugendlichen bekamen viele Informationen zu Tätigkeiten zum Erhalt des Auerhuhns, was sie dann praktisch umsetzten. Die Arbeit im Freien, das Wahrnehmen der Natur und das Verbundenheitserlebnis hat die Jugendlichen nachhaltig positiv beeinflusst.
Schwerpunkt der Nachbereitung wird der gemeinschaftliche Anspruch sein, unsere Natur zu schützen und Lebensräume für Tiere zu erhalten.
Selbst produzierte Videos, die Nähe zum Erlebten schaffen, werden hierzu aufbereitet. Damit können den Jugendlichen Wege aus einem Alltag aufgezeigt werden, der oft nicht einfach ist. Ihr Leben in der Emigration erhält Sinn, stiftet Identität und stärkt die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg, in Deutschland anzukommen und sie für Arbeit, Beruf und ihr Leben zu qualifizieren. Daher sind Bildungsausflüge in die Natur von besonderer Bedeutung, wo Freude und Gemeinsamkeit entstehen und (kulturelle) Schranken überwunden werden können.
So hat die letztjährige Teilnahme am Beo-Wettbewerb (BEO-Stiftung, Baden Württemberg), die der begleitende Lehrer Johannes Klotz initiiert hatte, dazu geführt, dass er auch in diesem Jahr wieder aktiv fürs „Auerhuhn“ geworden ist und den aktuellen VABO2 Schüler:innen eine ganzheitliche Sicht auf Leben und Lernen vermitteln konnte.
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