Tiere mindern die Angst
Wie Tiere die Behandlung psychisch kranker Menschen erleichtern und unterstützen, darüber diskutierten am Freitag
und Samstag Ärzte, Psychologen, Sozialpädagogen und Therapeuten in
Sasbachwalden. Daniela Santo sprach mit Dr. Rainer Wohlfarth, Präsident
der European Society for Animal Assisted Therapy (ESAAT) und Leiter des
„Ani.Motion“, Institut für tiergestützte Therapie in der Anima Tierwelt
in Sasbachwalden.
Seit wann werden Tiere als Co-Therapeuten eingesetzt?
Der Beginn der modernen tiergestützten Therapie kann auf das Jahr 1962
zurück datiert werden. Damals entdeckte der amerikanische
Psychotherapeut Boris Levinson durch Zufall, dass sein Hund Kinder
motivierte, an der Therapie teilzunehmen und sich zu öffnen.
Welche Tiere sind besonders geeignet?
Prinzipiell eignen sich alle Tierarten für die verschiedenen Therapien. Schließlich
bringt jedes Tier seinen eigenen Charakter mit und kann entsprechend
individuell auf die vorherrschende Problematik hin ausgewählt werden.
Klassischerweise werden unsere Haustiere wie Hund, Katze, Pferd oder
Kaninchen eingesetzt. Aber auch Schafe, Ziegen, Esel oder Schweine sowie
Lamas oder Alpakas können sehr gute Therapiebegleiter sein.
Bei welchen Störungen werden die Tiere eingesetzt?
Tiere helfen in einem therapeutischen Prozess vor allem, indem sie die
Kommunikation erleichtern, Angst und Stress mindern, das Wohlbefinden
steigern und die Motivation erhöhen. Viele Menschen mit psychischer
Erkrankung haben oftmals Angst, ihre Gedanken Erwachsenen zu offenbaren.
Durch Tiere erhalten sie die Möglichkeit, ganz unbeeinflusst von
Wertung ihre Ängste auszusprechen.
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