Geschichte zum Corona-Virus (Teil 1 von 3) von Gottfried Schweickhardt
„Opa, warum gibt es das Corona-Virus?“

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„Opa, warum gibt es das Corona-Virus?“, fragt die sechsjährige Matilda.
„Ganz genau weiß ich es auch nicht. Aber vielleicht hat es sich so zugetragen:
Die Tiere der Savanne kamen zu dem großen, uralten Löwen, dem König der Tiere.
Das Nashorn beklagte sich: „Immer müssen wir vor den Wilderern auf der Hut sein. Sie erschießen einige von uns, schneiden die Hörner von unseren Gesichtern und lassen unsere toten Leiber liegen.“
Die Orang- Utans schimpften darüber, dass ihr Regenwald immer mehr abgeholzt wird und sie weder einen Platz zum ruhig schlafen noch genügend zu essen haben.
Die Störche sagten: „Auch wir finden immer weniger Nahrung, da die Wiesen trocken gelegt und im Übermaß gedüngt werden.“
Die Delphine beklagten sich: „Das Schwimmen macht keinen Spaß mehr. Immer häufiger schwimmen wir in großen Mengen von Plastikabfällen. Viele von uns haben auch schon Plastiktüten verschluckt und sind elendiglich daran erstickt.“
Die Bienen klagten: „Wir finden viel zu wenig Blüten, die uns Nahrung bieten. Stattdessen wächst auf allen Äckern dasselbe.“
Mutter Erde, die bisher still zugehört hatte, meldete sich zu Wort und jammerte: „Ich kann euch verstehen. Ich weiß, dass von euch Delphinen und Walen jede dritte Art vom Aussterben bedroht ist. Ebenso ist es auch bei den Haien und den Korallen.
Und auch mir spielt man übel mit: überall reißt man meinen Boden auf und sucht nach seltenen Metallen oder Bodenschätzen. Oft werden auch giftige Chemikalien benutzt, um an diese Metalle zu gelangen. Hinterher ist mein Boden vergiftet und das Grundwasser ungenießbar.
Und was an den Küsten meiner Meere angerichtet wird, ist fast genauso schlimm: überall werden Straßen und Hotels gebaut, sodass von der Natur kaum noch etwas übrig ist.“
Der alte Löwe, der aufmerksam zugehört hatte, sagte: „Ihr habt recht. So kann es nicht mehr weitergehen. Vielleicht sollten wir uns zur Wehr setzen?“
„Au ja“, riefen plötzlich die Heuschrecken, „wir fressen den Menschen alles weg, dann müssen auch sie wie viele von uns elendiglich verhungern.“

"Ja, aber das trifft die falschen. Die Menschen in den Gebieten, in denen ihr lebt, sind selbst sehr arm. Wir müssen uns etwas anderes überlegen", meinte der alte Löwe.
„Wir haben eine Idee“, meldeten sich die Viren zu Wort. „Wir können die Menschen sehr, sehr krank machen.“
„Wie wollt ihr das anstellen, wo ihr doch gar nicht laufen könnt?“ sagte der Löwe.
„Wir helfen euch“, riefen die Fledermäuse. „Ihr kommt mit uns, wie fliegen zu den Menschen und setzen euch bei ihnen ab. Dann bekommen sie einen schrecklichen Husten und so steckt einer den anderen an.““

„Du, Opa, Tiere können aber gar nicht sprechen“, meinte Matilda, die sehr aufmerksam zugehört hatte.
„Ja Matilda, da hast du Recht. Einige der Tiere leben auch nicht bei den Löwen in der Savanne und verschiedene Tierarten können nicht miteinander sprechen. Aber vielleicht würden sie etwas Ähnliches sagen, wenn sie reden könnten.“

Matilda aus der Geschichte gibt es wirklich. Sie wohnt in Rammersweier bei Offenburg in Baden-Württemberg. Sie hat auch ihrem Opa, Gottfried Schweickhardt, die obige Frage gestellt. Zunächst wusste er keine Antwort auf diese Frage. Er hat nachgedacht und folgende Fabel aufgeschrieben. Diese Fabel konnte er Matilda wegen der Ausgangsbeschränkungen nicht mehr erzählen. Er sandte sie aber in einer Mail an seinen Sohn, der sie ihr dann vorgelesen hat. Gottfried Schweickhardt, der Autor der Fabel, ist 71 Jahre alt, war 39 Jahre lang Lehrer an der Realschule in Seelbach (Ortenaukreis) für die Fächer Mathematik und Katholische Religion.

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