Durchweg positive Erfahrungen im Kreis – Ausweitung des Angebots ist geplant
Bildungshaus gehört schon zum normalen Alltag

Im Bildungshaus lernen und spielen Drei- bis Zehnjährige zusammen. | Foto: Foto: pixelio
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Ortenau. Kindern von drei bis zehn Jahre eine kontinuierliche Bildungsbiographie zu ermöglichen
ist Ziel des Bildungshauses. Dabei steht das gemeinsame Lernen und
Spielen über einen Zeitraum von sieben Jahren im Vordergund der
frühkindlichen Bildung. Zum Schuljahr 2007/2008 startete in
Baden-Württemberg das Modellprojekt, heute wird von der noch jungen
Grünen-Regierung das Bildungshaus zwar nicht inhaltlich angezweifelt,
aber vielmehr dessen Finanzierbarkeit – obwohl Erfahrungsberichte aus
der Praxis durchweg positiv ausfallen. Bereits in der ersten Tranche
ging die Grundschule Lahr-Kuhbach zusammen mit dem städtischen
Kindergarten an den Start, mit Beginn des aktuellen Schuljahres gibt es
im Ortenaukreis weitere elf Bildungshaus-Standorte: Achern-Sasbachried,
Fischerbach, Bad Peterstal-Griesbach, Kehl-Goldscheuer, Kehl, Offenburg,
Renchen-Erlach, Ettenheim, Kappelrodeck-Waldulm, Offenburg-Zunsweier
und Willstätt-Sand.

Die Grundschule in Waldulm und der katholische Kindergarten St. Maria kooperieren bereits seit Jahren
miteinander. Hierauf basiert das Bildungshaus-Konzept: Die Schüler der
vierten Klasse lernen und spielen gemeinsam mit den Schulanfängern des
Kindergartens. Sie übernehmen eine Lesepatenschaft und besuchen die
Kinder im Kindergarten. An der Grundschule wird gemeinsam gerechnet,
gesungen, schreiben geübt, geturnt und gespielt, wie Bürgermeister
Stefan Hattenbach erklärt. 19 Viertklässler und 11 Schulanfänger nehmen
in Waldulm am Bildungshaus teil, der offizielle Startschuss fiel
vergangene Woche.

Zum 1. Februar ging das Bildungshaus in Sasbachried an den Start – mit 20 Erst- und Zweitklässlern der
Grundschule sowie acht Schulanfängerkinder der Kindertageseinrichtung.
Pro Woche haben die Kinder eine Schulstunde und die dazugehörige große
Hofpause gemeinsam. Des Weiteren wird gemeinsam gesungen, getanzt
gebastelt und gespielt. Für die Zukunft sind auch weitere Aktivitäten,
wie etwa gemeinsame Feiern, aber auch Gottesdienste und Exkursionen
geplant, erklärt die Stadtverwaltung.

Auch in Erlach, wo das Bildungshaus am 1. März seine Arbeit aufnahm, ist die Kooperation
zwischen der Aurain-Schule und der Kindertagesstätte St. Maria ein
wichtiger Bestandteil der Arbeit in der Elementarpädagogik, berichtet
Sabine Berger von der städtischen Stabsstelle Bildung, Jugend, Kultur.
Die Verzahnung sei in allen Bereichen sehr eng, sei dies im regulären
Unterricht, bei Projekten oder im Sport. „Für die Kinder ist das
Bildungshaus mittlerweile Teil des Kindergartens beziehungsweise der
Schule geworden, so dass dies zum normalen Ablauf im Alltag gehört", so
Berger. Drei Stunden pro Woche sind die Kinder in Erlach gemeinsam in
der Schule, je nach Projekt auch in der Kita. „Die Erfahrungen sind für
alle Beteiligten sehr positiv. Fachkräfte aus der Kindertagesstätte und
der Grundschule planen ihren pädagogischen Alltag gemeinsam, führen ihn
zusammen durch und reflektieren im Anschluss miteinander über die
Entwicklung der Kinder. Die Kinder profitieren sehr davon, sie haben
eine durchgängige Bildungsbiographie", unterstreicht Berger die
Wichtigkeit eines Bildungshauses.

Autor: Daniela Räubig-Santo

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