"Dialog Dollenberg"
Sicherheit, EU-Beitritte sowie Prävention

Die Referenten beim Dollenberg-Dialog von links: Jürgen Knappe, Oliver Kaiser und Botschafterin a.D. Meglena Plugtschieva mit Gastgeber Willi Stächele | Foto: Dollenberg
  • Die Referenten beim Dollenberg-Dialog von links: Jürgen Knappe, Oliver Kaiser und Botschafterin a.D. Meglena Plugtschieva mit Gastgeber Willi Stächele
  • Foto: Dollenberg
  • hochgeladen von Anne-Marie Glaser

Bad Peterstal-Griesbach (st) Die Geschehnisse um die Ampel in Berlin seien zu einschneidend und zu aktuell gewesen, als dass der "Dialog Dollenberg" einfach zur Tagesordnung übergehen konnte. Während Vorsitzender Willi Stächele, Landtagsabgeordneter der CDU, das Ende der Ampel nur als Vater und Großvater und nicht als Politiker kommentierte, legte Vorstandsmitglied Christian Himmelsbach laut einer Pressemitteilung die Haltung der Landes-CDU dar. 
Sicherheitspolitik
Im Mittelpunkt des Dialogs habe die deutsche und die europäischen Sicherheitspolitik gestanden. Mit Generalleutnant a.D. Jürgen Knappe sei ein ausgesprochener Experte zu Gast gewesen. Er sei unter anderem Kommandeur des von Deutschland neu aufgestellten NATO-Kommandos gewesen. Er sehe aus dem Blickwinkel des Militärs in Sache Sicherheit „Mammut-Aufgaben“ sowohl im personellen als auch im finanziellen und technologischen Bereich auf Deutschland und Europa zukommen, zumal es ein EU-Militär praktisch noch gar nicht gebe. Eine Bundeswehr ohne Nato sei für ihn ebenso undenkbar wie eine Nato ohne die USA. Äußerst skeptisch bewerte er die aktuellen deutschen Bemühungen zum Aufstocken der Truppenzahlen. Dazu sei die Bundeswehr nicht attraktiv genug. „Das hat uns sehr nachdenklich gemacht“, kommentierte Stächele die eingehenden Informationen des Fachmanns.

Bulgarische Botschafterin

Eine Lanze für die Staaten des Westbalkans zur Aufnahme in die Europäische Gemeinschaft habe die frühere bulgarische Botschafterin Dr. Meglena Plugtschieva gebrochen. Zwar hätten der Krieg in der Ukraine und die einhergehende russische Bedrohung das Interesse der EU an einer Aufnahme des Westbalkans geweckt, dort aber mache sich Frust über immer wieder neue Bedingungen und stockende Verhandlungen durch die EU breit. Die Botschafterin habe um deutsche Unterstützung bei den Bemühungen zur raschen Aufnahme in die europäische Gemeinschaft gebeten.

Prävention und Rehabilitation

Nur wenig Redezeit sei Oliver Kaiser, der als Geschäftsführer die Arbeit des Landesverbandes für Prävention und Rehabilitation vorgestellt habe, verblieben. Der Verband unterhalte Beratungsstellen, Kliniken, ein Kinderheim und ein Wohnheim für Suchtkranke, die – auch mit Unterstützung durch die öffentliche Hand – wertvolle und erfolgreiche Arbeit in der Suchthilfe leisten würden. Kaiser habe bedauert, dass die Legalisierung von Cannabis nicht mit einer Aufklärungs-Kampagne einherging, und habe eindringlich gewarnt vor den oft tödlichen Folgen neuer synthetischer Opioide. Es sei schlimm, dass die Verfügbarkeit von Drogen immer breiter werde.
Wie immer sei der Dialog im voll besetzten Spiegelsaal des Fünf-Sterne-Superior-Hotels begleitet von einem Menü aus der Küche von Zweisterne-Koch Martin Herrmann worden.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.