Kreislaufwirtschaft am Bau
Vom Schutt zum wertvollen Baustoff

Der Landtagsabgeordnete Bernd Mettenleiter (2. v. r.) besuchte mit der Europaabgeordneten Anna Cavazzini (r.) eine Aufbereitungsanlage für Schüttgut in Appenweier. Selahattin Sümengen (v. l.), Inhaberin Anneliese Huber und Tim Huber erläutern das Verfahren. | Foto: Büro Bernd Mettenleiter
  • Der Landtagsabgeordnete Bernd Mettenleiter (2. v. r.) besuchte mit der Europaabgeordneten Anna Cavazzini (r.) eine Aufbereitungsanlage für Schüttgut in Appenweier. Selahattin Sümengen (v. l.), Inhaberin Anneliese Huber und Tim Huber erläutern das Verfahren.
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Appenweier (st) Der Ortenauer Landtagsabgeordnete Bernd Mettenleiter und die Europaabgeordnete Anna Cavazzini besichtigten laut einer Pressemitteilung eine Aufbereitungsanlage der Schüttgut Recycling GmbH in Appenweier. Kreislaufwirtschaft bedeute, bereits existierende Materialien und Produkte so lange wie möglich aufzuarbeiten und wiederzuverwenden. Wie dieses Prinzip bei Beton, Asphalt oder Ziegeln aus einem Abriss umgesetzt werden kann, haben sich der Landtagsabgeordnete Bernd Mettenleiter und Anna Cavazzini, Mitglied im Europäischen Parlament, in Appenweier bei der Schüttgut Recycling GmbH (SRG) zeigen lassen.

„Ich bin Mitglied im Umweltausschuss. Daher ist es mir ein großes Anliegen, die Verfahren zur Rückgewinnung von Bauschutt in der Praxis kennenzulernen“, erklärt Mettenleiter seine Motivation für den Besuch. Die Wiederverwendung sei ein direkter Beitrag zum Umweltschutz, denn: „Jede Tonne Kies, die aus Altmaterial hergestellt wird, spart eine Tonne frischen Kies ein. Mit Hilfe von Recycling erreichen wir also, dass weniger Baggersee-Flächen ausgewiesen werden müssen. Das wiederum schützt die Naturräume entlang des Rheins.“

Das Verfahren

Anneliese Huber, kaufmännische Geschäftsführerin der Huber-Bau GmbH & Co. KG aus Ottenhöfen, deren Tochter-Unternehmen die Schüttgut Recycling GmbH ist, erläuterte mit ihrem Werksleiter Selahattin Sümengen die einzelnen Arbeitsschritte. Wenn Gebäude oder Straßen abgebrochen werden müssten, erfolge die Anlieferung und Trennung des Bauschutts im Werk in Appenweier. Dort würden die groben Stücke in unterschiedlichen Körnungen gebrochen und so recycelt. Das Schüttmaterial könne anschließend beispielsweise im Unterbau von Straßen als Frostschutz- oder Tragschicht wiederverwendet werden. Gewonnenes Asphaltgranulat finde zur Herstellung von neuem Asphalt Anwendung. Darüber hinaus lagere das Unternehmen Sandsteine oder Findlinge, die vor allem im Garten- und Landschaftsbau Verwendung finden.

Cavazzini zeigt sich überzeugt, dass solche Prozesse immer wichtiger werden: „Krieg und Pandemie haben gezeigt, wie angreifbar unsere Lieferketten sind. Wir müssen unsere Rohstoffbeschaffung daher verlässlicher ausrichten. Regionales Bauschuttrecycling bietet hier großes Potential. Dazu kommt, dass man beim Recyclingprozess in der Regel weniger Energie im Vergleich zur Neubeschaffung benötigt.“

Tim Huber, Sohn von Anneliese Huber, beschrieb am Ende des Besuchs noch das bei Huber Bau seit wenigen Jahren verfügbare „Flüssigboden“-Verfahren: „Beim Flüssigboden wird anfallender Aushub mit Zuschlägen aufbereitet und kann danach als vollwertiger Füllstoff beim Leitungsbau eingesetzt werden. Wir haben hier eine erhebliche Summe investiert, damit wir dieses innovative und nachhaltige Verfahren anbieten können“ so Huber weiter. Mettenleiter zeigte sich begeistert: „Sie schlagen mit dem Flüssigboden ja gleich zwei Fliegen mit einer Klappe! Zum einen sparen sie Sand ein und zum zweiten braucht nicht der ganze Erdaushub deponiert werden. Es ist sehr lobenswert, dass Sie in dieses moderne und umweltschonende Verfahren investieren.“

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