Holocaustüberlebende Gast in Appenweier
Eva Erben und ihr Leben
Appenweier (st) Am Montag, 18. November, fand in der Schwarzwaldhalle in Appenweier eine außergewöhnliche und bewegende Veranstaltung statt. Die Gemeinde Appenweier und die Schwarzwaldschule Appenweier hatten die große Ehre, die Holocaustüberlebende Eva Erben begrüßen zu dürfen, die eigens aus Israel angereist war, um den Schülern der Region ihre beeindruckende Lebensgeschichte zu erzählen, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde.
Die 1930 in Tschechien geborene Zeitzeugin schilderte den anwesenden Jugendlichen eindrucksvoll ihre Erlebnisse während des Holocaust: die Deportation nach Theresienstadt, die Schrecken von Auschwitz und den Überlebenskampf auf dem Todesmarsch. Diese hat Eva Erben in ihrem Buch „Mich hat man vergessen“ festgehalten. Mit ihrer eindringlichen und emotionalen Erzählweise vermittelte sie den Schülern die zentrale Bedeutung von Menschlichkeit, Solidarität und Respekt.
Stimmen der Überlebenden hören
Bürgermeister Viktor Lorenz brachte in seiner Rede die Bedeutung solcher Begegnungen auf den Punkt: „Gerade in Zeiten wie heute, in denen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit wieder aufkeimen, ist es unerlässlich, die Stimmen der Überlebenden zu hören. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen erinnern uns daran, wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen und nie wieder in solche Abgründe zu stürzen.“
Besonders Eva Erbens Antwort auf die Frage, ob es sie nicht traurig stimme, wenn ihre eigenen Kinder sagen: „Das ist ein anderes Thema, davon wollen wir nicht so viel wissen.“, ist Bürgermeister Viktor Lorenz besonders in Erinnerung geblieben, denn „es macht sie nicht traurig, weil sie eben nicht möchten, dass ihre Kinder im Schatten der Vergangenheit leben.“
Beeindruckende Lebensgeschichte
Die Veranstaltung, die in Kooperation mit der Schwarzwaldschule und der ICEJ (Internationale Christliche Botschaft Jerusalem) organisiert wurde, richtete sich an Schüler ab der achten Klasse. Rund 90 Minuten lang lauschten die jungen Zuhörer andächtig der beeindruckenden Lebensgeschichte von Eva Erben.
Bürgermeister Viktor Lorenz bedankte sich herzlich bei Eva Erben, der Schwarzwaldschule Appenweier rund um Konrektorin Tina-Olivia Maywald sowie allen Beteiligten, die diese besondere Veranstaltung erst ermöglicht haben. Solche Ereignisse leisten einen unverzichtbaren Beitrag zu in wahrstem Sinne des Wortes lebendigem Geschichtsunterricht und fördern somit ein tiefes Verständnis für historische Zusammenhänge gerade bei der jungen Generation.
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