Das private Museum das Galeristen Walter Bischoff feiert 20-jähriges Bestehen
Villa Haiss: ein Lebenswerk für moderne Kunstwerke
Zell a. H. (bos). Joseph Beuys, Cindy Sherman, Andy Warhole, Lothar Quinte, Thomas Ruff, K. R. H. Sonderborg, Christo und Jeanne-Claude – die Liste von Künstlern, deren Werke in der Villa Haiss in Zell am Hermersbach ausgestellt sind, ließe sich beliebig fortführen.
Es ist der Sammelleidenschaft von Walter Bischoff zu verdanken, dass die großen Namen hierher gefunden haben. Seit 1997 stellt der Galerist und ehemalige Architekt in der Villa Haiss Namen aus, die sich sonst in den großen Museen der Welt finden. Noch heute arbeitet der 83-Jährige zwölf bis 14 Stunden täglich im Auftrag der Kunst. Man muss es schon Berufung nennen, was Walter Bischoff in den vergangenen 20 Jahren aufgebaut hat, anders lässt es sich nur schwer erklären: Neben dem Aufrechterhalten von Künstlerkontakten und der Museumspflege gehören beispielsweise auch Messereisen- und -auftritte, die ihn in der ganzen Welt herumkommen lassen, zum Alltag von Bischoff. Gerade im September war der Galerist beispielsweise noch auf Japanreise. Hinzu kommen immer wieder neue Sonderausstellungen und Projekte, wie aktuell die Gründung des "ASAS ART Center" in Zell a. H.. Bevor Bischoff in die Ortenau kam, war er als Architekt in Stuttgart tätig. Seiner Frau wegen zog er dann nach Zell am Harmersbach. Sammler war er schon damals, seit Anfang der 60er Jahre begeistert er sich für die Kunst. Sie brachte ihn herum: Moskau, Chicago, Seoul, San José um nur einige Stationen zu nennen.
Seit genau 20 Jahren gibt es nun "Das Museum für zeitgenössische Kunst Villa Haiss" in Zell am Harmersbach. Die Eröffnung wurde im November 1997 gefeiert. Im einstigen Wohnhaus der Eigentümer der Zeller Keramik finden sich heute die großen Namen der modernen Kunstgeschichte. Bevor es soweit war, dass Bischoff seine private Sammlung den Kunstliebhabern in Zell zeigen konnte, waren allerdings einige Umbaumaßnahmen notwendig. Hausschwamm und Holzbock hatten sich in den alten denkmalgeschützten Gemäuern von 1830 breitgemacht. Noch heute erzählen Bilder im Eingangsbereich des privaten Museums von den aufwändigen Sanierungsmaßnahmen. Rund zwei Jahre gingen ins Land, bevor die Einweihung mit einer Vernissage von K. R. H. Sonderborg gefeiert werden konnte. Dem bekannten Informellen mit dem bürgerlichen Namen Kurt Rudolf Hoffmann wurde auch die erste Dauerausstellung in der Villa Haiss gewidmet. Sie dauerte vom 29. November 1997 bis zum 14. März 1998. Bis zum heutigen Tag folgten ihr 65 weitere. Noch bis zum 3. Dezember sind aktuell die Bilder von Hans Rentschler im Untergeschoss des Museums zu sehen. Am 9. Dezember findet mit Werken von Sibylle Wagner dann die letzte Ausstellung für dieses Jahr statt. Sie dauert bis zum 13. Mai 2018.
Über alte Eichentreppen gelangt der Besucher in die oberen beiden Stockwerke des Museums, in denen eine ständige Ausstellung gezeigt wird. Aber auch hier wechselt der ehemalige Architekt Bischoff die Bilder aus. Zu groß ist die Menge, als dass man sie vollständig zeigen könnte. Einige Bilder haben allerdings seit 1997 ihren festen Platz im Museum. Hierzu zählt auch Arbeit des Japaners Tadashi Kawamata. Bereits seit 20 Jahren im Museum zu sehen, gehört sie zu den Lieblingswerken des Zeller Galeristen.
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