Zell am Harmersbach arbeitet an Entwicklung seines Zukunftsbilds
Gemeinschaftsgefühl soll weiter gestärkt werden
(cao). "Potenziale von Kleinstädten in peripheren Lagen" heißt das Forschungsprojekt an dem sich die Gemeinde Zell am Harmbersbach beteiligt. Ziel ist die Entwicklung des Zunkunftsbilds "Zell am Harmersbach 2030". Aus 75 Kleinstädten, die sich um die Teilnahme beworben hatten, ist Zell am Harmersbach im Juni 2015 als eine von acht Kleinstädten ausgewählt worden. Mitte März 2016 trafen sich interessierte Zeller zur ersten Szenariowerkstatt. Seither hat sich viel getan.
Zu "Jugend Bar Camps" wurde geladen, die Bürger bei einer Einwohnerversammlung mit ins Boot geholt und es fanden bereits zwei Treffen mit den acht teilnehmenden Städten zum Erfahrungsaustausch statt. In der Szenariowerkstatt II im Oktober 2016, bei der die Forschungsassistenz der Hochschule Neubrandenburg beratend zur Seite stand, wurden erste mögliche Szenarien besprochen. Diese Forschungsassistenz begleitet das "Jugend Bar Camp" sowie die Szenarien.
Ein Kompetenzteam Verkehr bildete sich parallel zur Szenariogruppe. Stadtverwaltung, Bürger und Fachleute sind in dieses Kompetenzteam eingebunden, um zukunftsfähige Verkehrswege zu entwickeln. Die Verkehrsentlastung der Innenstadt und die Parkplatzsituation, aber auch Fahrradwege und die Anbindung an die Bahnstrecke sind wichtige Ansatzpunkte, mit denen sich das Kompetenzteam befasst.
Rund 30 Personen bringen sich bei dem Forschungsprojekt ein. Querbeet durch viele Berufe und durch alle Altersklassen, berichtet der Zeller Hautptamtsleiter Ludwig Börsig. "Eine spannende Sache, wer da alles mitmacht, denn es ist ganz wichtig, dass auch Bürger außerhalb des Gemeinderats und der Stadtverwaltung dabei sind", findet er. Schon die Einwohnerversammlung sei eine Besonderheit in diesem Forschungsprojekt gewesen. "Es gab eine Fülle von Anregungen und Ideen", freut sich der Hauptamtsleiter.
Neben dem Verkehr, spielt auch die Gesundheit eine bedeutende Rolle. Da werden unter anderem die Ärztelandschaft, Bewegungsmöglichkeiten, Gesundheitszentrum und Vereinsangebote unter die Lupe genommen.
Gemeinschaft und Identität ist ein weiterer Schwerpunkt. Das Gemeinschaftsgefühl soll weiter gestärkt, Kräfte in der "Bürger-Mit-Verwaltung" gebündelt werden.
Beim Thema Wirtschaft und Standortsicherung geht es unter anderem um Gewerbeflächen, den Einzelhandel, Existenzgründung, aber auch um die Frage, wie Zell für Arbeitskräfte attraktiv bleibt.
Schule und Kindergärten, das kulturelle Angebot stehen zudem auf der Agenda, ebenso Tourismus, Natur und Umwelt. Ganz wichtig ist die Offenhaltung der Landschaft, so Börsig, aber auch die Innenstadtentwicklung darf nicht außer acht gelassen werden. "Die Kulturlandschaft Schwarzwald muss erhalten bleiben", betont Börsig. "Regionalität" sei im Tourismus eine ganz klare Ansage.
Am 15. Februar um 17 Uhr wird zur Szenariowerkstatt III in die Neue Mensa der Ritter von Buß Schule eingeladen. "Unsere Arbeit wird dann fortgesetzt und verfeinert", so Börsig. Auch wenn alles nicht sofort umsetzbar sei und einen langen Atem brauchen werde, soll die Planung bis 2018 abgeschlossen sein. Schon vorher werde mit der Umsetzung begonnen. "Die Verkehrsgeschichte haben wir abgegrenzt, daran wird schon intensiv gearbeitet und es muss nicht bis nächstes Jahr gewartet werden", erklärt er. Auch in anderen Bereichen, wie im Stadtmarketing, konnten schon einige Ideen "rübergezogen" und bereits in der Gemeinderatssitzung vorgestellt werden.
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