Angedacht von Lioba Jörg
Abendmahl mit Kreuzbandriss

Als mir beim Fußball das Kreuzband riss, brach eine Welt für mich zusammen. Es folgte eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Unzählige Stunden in Warteschleifen und -zimmern von Arztpraxen... Und daheim auf dem Sofa zu liegen, ist erst ganz schön, auf Dauer aber auch einsam, wenn man alleine wohnt.

So habe ich in dieser Zeit eine Erfahrung gemacht, die mir nochmal ein tieferes Verständnis des Abendmahls gebracht hat: Nachbarn luden mich zum Mittagessen ein. Wie schön das für mich war, gemeinsam mit dieser Familie um den Tisch zu sitzen, miteinander zu essen und zu reden, das kann wahrscheinlich nur jemand nachvollziehen, wer meist alleine essen muss. Von dieser Gastfreundschaft habe ich mich so beschenkt gefühlt, wie selten zuvor. Mein Gedanke: Eigentlich sollte man häufiger einfach jemanden zum Essen einladen, von dem man weiß, dass er oft alleine isst. So eine Mahlgemeinschaft wünsche ich mir für unsere Kirche.

Lioba Jörg, Pastoralreferentin, katholische Seelsorgeeinheit an Wolf und Kinzig

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