Spatenstich für Breitbandausbau in Wolfach
Turbo-Internet bis 2026
Wolfach ST Die Glasfaser kommt nach Wolfach: In der Gemeinde haben am Dienstag die Arbeiten zum staatlich geförderten Breitbandausbau begonnen. Mit einem symbolischen Spatenstich gaben Vertreter des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg sowie des Landratsamts Ortenaukreis gemeinsam mit Wolfachs Bürgermeister Thomas Geppert den Startschuss für die Baumaßnahmen. Auch die den Ausbau koordinierende Breitband Ortenau sowie die Vodafone – die Pächterin des künftigen Glasfasernetzes – waren bei der Veranstaltung nahe der Wallfahrtskirche St. Roman vertreten. Bis voraussichtlich Februar nächsten Jahres sollen die technischen Voraussetzungen für schnelles Internet bei knapp 90 Adressen im Ort geschaffen werden, heißt es in einer Pressemitteilung.
"Es war höchste Zeit"
„Es war höchste Zeit, dass Wolfach Anschluss an das Glasfasernetz erhält“, sagte Diana Kohlmann, die für den Breitbandausbau zuständige Dezernentin beim Landratsamt Ortenaukreis. Da die Gemeinde bislang stark unterversorgt sei, bestehe hier ein hoher Handlungsbedarf. „Im Rahmen unserer Giga | Ortenau-Strategie können wir staatliche Fördermittel bedarfsorientiert in solche Regionen lenken“, fügte sie hinzu. „Mit der Anbindung an das überörtliche Backbone-Netz, basierend auf einer neuen Glasfaserinfrastruktur, stellen wir sicher, dass auch der zukünftige Bedarf an immer höheren Bandbreiten in Wolfach gesichert wird.“
"Bedeutender Tag"
Für Wolfachs Bürgermeister Thomas Geppert markierte der Spatenstich einen „erfreulichen, wichtigen und bedeutenden Tag“ für seine Gemeinde. „Nach intensiven Jahren der Planungsvorbereitung und -abstimmung wird heute der wichtige Baubeginn sichtbar, das ist ein großer Schritt und Meilenstein“, sagte er. „Wir sind hier im vielzitierten ländlichen Raum, dessen Kulturlandschaft von der Bevölkerung gepflegt und bewirtschaftet wird. Damit dies weiterhin so möglich sein kann, ist eine optimale Anbindung an technische Infrastruktur ein entscheidender Standortfaktor.“ Die vergangenen Jahre hätten viele Veränderungen im Bereich „New work“ mit Homeoffice, webbasierten Meetings und andere Entwicklungen mit sich gebracht. Auch das Thema Homeschooling habe – bedingt durch die Corona-Pandemie – vielerorts die mangelnde Netzanbindung sichtbar gemacht.
Hybrides Ausbaumodell
„In Wolfach bauen wir nach unserem hybriden Ausbaumodell aus“, erklärte Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau, das Prinzip der Giga | Ortenau-Strategie. „Hierbei wird der staatlich geförderte Breitbandausbau passgenau mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau kombiniert, um eine umfassende Glasfaserversorgung zu erzielen.“ Der geförderte Ausbau verlaufe zudem in mehreren Phasen, fügte er hinzu. In der nun laufenden Phase 1 werden zunächst 88 Adresspunkte in Heubach, St. Roman und Ippichen mit Glasfaser versorgt. Die verdichteten Bereiche im Ortskern hingegen, die nicht von der staatlichen Förderung profitieren, baut das Telekommunikationsunternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) bereits seit Ende März auf eigene Kosten aus.
Ende 2026 abgeschlossen
In der Phase 2 des geförderten Ausbaus sollen dann ab voraussichtlich März 2025 alle noch übrigen Gebäude in Wolfach sowie in den Teilorten Kirnbach und Kinzigtal Anschluss an das Breitbandnetz erhalten und die Gemeinde so bis Ende 2026 vollumfänglich mit Glasfaser versorgt sein. „Die Netzplanung für diese finale Phase des Breitbandausbaus in Wolfach läuft bereits, aktuell stimmen wir den Trassenverlauf mit der Kommune ab“, so Glöckl-Frohnholzer.
Das Gesamtinvestitionsvolumen für alle von der Breitband Ortenau in Phase 3 geplanten Vorhaben in der Ortenau liegt bei 363 Millionen Euro, mit denen rund 9.250 Gebäude Anschluss im Landkreis an das Turbo-Internet bekommen sollen. In der von 2020 bis Ende 2024 laufenden Phase 1 und 1a des geförderten Ausbaus werden derzeit etwa 2.200 Gebäude mit Glasfaser erschlossen, während in der von 2022 bis Ende 2025 laufenden Phase 2 weitere 2.200 Gebäude in schwierigen Außenlagen erreicht werden sollen.
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