Knotenpunkt steht
Schnelle Fortschritte beim Breitbandausbau in Wolfach

Die Aufstellung des PoP-Gebäudes in der Gemeinde Wolfach | Foto: Thomas Gantert / HTI Zehnter
  • Die Aufstellung des PoP-Gebäudes in der Gemeinde Wolfach
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Wolfach (st) Der Glasfaserausbau in Wolfach schreitet zügig voran: Rund zwei Monate nach dem Beginn der Baumaßnahmen hat die den Ausbau koordinierende Breitband Ortenau GmbH & Co. KG den sogenannten Point of Presence (PoP) in der Gemeinde errichtet. Das etwa garagengroße Gebäude verbindet künftig als Knotenpunkt das überörtliche Glasfasernetz mit dem lokalen Netzwerk im Ort. Wie die Breitband Ortenau mitteilt, konnte zudem das Tiefbauunternehmen Insyte Deutschland beauftragt werden, im Rahmen des eigenwirtschaftlichen Ausbaus im verdichteten Gebiet bereits die Leerrohre für den geförderten Ausbau in den schwer zugänglichen Außenlagen der Gemeinde mitzuverlegen. Auch die Anbindung an das Backbone-Netz von Hausach aus wird im Zuge der Mitverlegung von der Insyte realisiert. Diese Arbeiten sollen bis zum Herbst 2025 abgeschlossen sein.

„Dass es in Wolfach nach dem Spatenstich nun so schnell vorangeht, ist ein toller Erfolg für den Ortenauer Breitbandausbau“, zeigte sich Diana Kohlmann hoch erfreut. Die im Landratsamt Ortenaukreis für den Breitbandausbau zuständige Dezernentin betonte, dass gerade die koordinierende Arbeit der Breitband Ortenau ein essentieller Faktor für diesen Erfolg sei. „Durch die passgenaue Abstimmung des geförderten Ausbaus der Breitband Ortenau und der parallelen eigenwirtschaftlichen Infrastrukturerrichtung mit zwei Partnern ist die vollumfängliche Glasfaserausstattung aller Bürgerinnen und Bürger hier in greifbare Nähe gerückt“, fasste sie die geleisteten Anstrengungen zusammen. Auch Wolfachs Bürgermeister lobte die erzielten Fortschritte. „Der nun sichtbare Ausbau der Glasfaserinfrastruktur in der Fläche bei uns in Wolfach-St.Roman verläuft verlässlich“, sagte er. „Alle Beteiligten, namentlich die ausführenden Unternehmen und die mittlerweile inhouse verortete Planungskompetenz bei der Breitband Ortenau, verfolgen das gleiche Ziel: eine handwerklich sauber abgelieferte Millionen-Investition in die ländlichen Gebiete hinein. Dass inzwischen gut abgestimmte Bauabschnitt-Projekte laufen, erleichtert die Abläufe ganz wesentlich. Die Breitband Ortenau erweist sich als Bündelungspartner in einem vielschichtigen Projektszenario kreisweit und ist dabei für ortsspezifische Hinweise auf Gemarkungsebene offen. Dieses Zusammenspiel ist für uns als Kommune wichtig und wertvoll.“

Hybrides Ausbaumodell

Der Breitbandausbau in Wolfach erfolgt wie in vielen Gemeinden der Ortenau nach dem hybriden Ausbaumodell. „Hierbei wird der staatlich geförderte Breitbandausbau passgenau mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau kombiniert, um eine umfassende Glasfaserversorgung zu erzielen“, so Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. Anfang April hatten Vertreter des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg, des Landratsamts Ortenaukreis, der Breitband Ortenau und der Vodafone gemeinsam mit Thomas Geppert bei einem symbolischen Spatenstich den Startschuss für den geförderten Glasfaserausbau in Wolfach gegeben. Dieser erfolgt in mehreren Phasen: Die aktuell laufende Phase 1, in der zunächst 88 Adresspunkte in Heubach, St. Roman und Ippichen mit Glasfaser versorgt werden, soll bis Februar nächsten Jahres abgeschlossen sein. Parallel dazu baut das Telekommunikationsunternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) die verdichteten Bereiche im Ortskern, die nicht von der staatlichen Förderung profitieren, ebenfalls seit April auf eigene Kosten aus. In der Phase 2 des geförderten Ausbaus sollen dann ab voraussichtlich März 2025 alle noch übrigen Gebäude in Wolfach sowie in den Teilorten Kirnbach und Kinzigtal Anschluss an das Breitbandnetz erhalten und die Gemeinde so bis Ende 2026 vollumfänglich mit Glasfaser versorgt sein.

„Da die Firma Insyte nun die Leerrohre für die Phase 2 des geförderten Ausbaus mitverlegt, können wir vermeiden, dass Straßen mehrfach aufgerissen werden müssen“, so Glöckl-Frohnholzer. „Das hat nicht nur erhebliche Vorteile für die Anwohner – wie etwa weniger Baustellenlärm und kürzere Bauzeiten –, sondern erleichtert auch unsere Arbeit enorm.“ Zudem sei Insyte mit der Erstellung der Backbone-Anbindung von Hausach nach Wolfach beauftragt worden. Das Backbone-Netz verbindet die einzelnen Gemeinden der Ortenau miteinander und sorgt für eine zuverlässige und schnelle Datenübertragung. „Insgesamt ist die Insyte so für den Ausbau des Breitbandnetzes auf einer Strecke von mehr als 13 Kilometern verantwortlich“, fügte Glöckl-Frohnholzer hinzu.

Im Rahmen der von 2020 bis Ende 2025 laufenden Phase 1 und 1a des geförderten Ausbaus werden ortenauweit etwa 2.200 Gebäude mit Glasfaser versorgt, während in der von 2022 bis Ende 2026 laufenden Phase 2 weitere 2.200 Gebäude in schwierigen Außenlagen erreicht werden sollen. In der finalen Phase 3 schließlich sollen noch einmal rund 9.250 weitere Gebäude im Landkreis Anschluss an das Turbo-Internet bekommen. Auch der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau ist in der Ortenau bereits in vollem Gange. Durch die Kombination aus gefördertem und eigenwirtschaftlichem Ausbau soll bis 2027 eine Glasfaserquote von 70 Prozent erreicht sein.

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