Klausenbauernhof in Wolfach-Ippichen ist Denkmal des Monats November

Foto: Joachim Faitsch, Wolfach

Wolfach Er gilt als einer der ältesten Schwarzwaldhöfe überhaupt: Der Klausenbauernhof in Wolfach-Ippichen im mittleren Kinzigtal lässt sich auf das Jahr 1561 datieren. Seit 1989 wird das Anwesen von den aktuellen Eigentümern mit großem Engagement kontinuierlich denkmalgerecht renoviert und instandgehalten. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernennt den Klausenbauernhof zum Denkmal des Monats November, heißt es in einer Pressemitteilung.

Reetdach

Inzwischen habe das stattliche Hauptgebäude ein neues Reetdach erhalten. Dass der ursprüngliche Klausenbauer durchaus wohlhabend gewesen sei, zeige sich nicht nur an der Größe des Hauses, sondern auch an Art und Qualität der verwendeten Materialien. Sandsteingewände der Torbögen und die Eckquader etwa seien profiliert und verziert, besonders an der Schauseite, wo sich der Giebel dem Tal zuwende.

Umbauten

In den über 450 Jahren seines Bestehens sei das Hauptgebäude umgebaut und erweitert worden, habe aber stets die schwarzwaldhoftypische Weichdeckung des großflächigen, weit heruntergezogenen Daches behalten. Diese zeuge nicht nur von regionaler Handwerkskunst, sondern sei auch insgesamt leichter als eine Ziegeldeckung, wie sie etwa im Eingangsbereich und bei den Anbauten verwendet worden sei. Hätte man sich bei der Sanierung komplett für Ziegel entschieden, hätte das Tragwerk deutlich verstärkt werden müssen – was ungleich teurer geworden wäre.

Eigentümerwechsel

1988 habe ein Eigentümerwechsel den Hof vor dem Abriss bewahrt. Das Dach habe der neue Besitzer damals eigenhändig mit Roggenstroh gedeckt. Als diese Deckung am Ende ihrer Haltbarkeit angekommen gewesen sei, wäre die Wahl auf Reet gefallen, das länger haltbar sei. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg habe die Erneuerung der Reetdeckung samt Ertüchtigung der Dachkonstruktion mit 40.000 Euro aus Mitteln der Lotterie Glücks-Spirale gefördert.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 51 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr bereits unterstützt.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.700 Vorhaben mit über 67 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

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