Der Waldbau im Klimawandel
Große Resonanz auf Infoveranstaltung
Wolfach (st) Der Klimawandel stellt zunehmend auch Waldbesitzende und die Forstverwaltung vor Herausforderungen – auch die Wälder in der Ortenau leiden, Schadereignisse nehmen zu und der Handlungsdruck steigt. „Ziel muss es sein, die heutigen Wälder in arten- und strukturreicher Mischwälder umzubauen“, erklärt Mario Herz, Leiter des Forstbezirks Wolfach. Um den Privatwaldbesitzenden Wissen, Instrumente und Handlungsoptionen für den Jahrzehnte dauernden Waldumbau an die Hand zu geben, luden das Amt für Waldwirtschaft des Ortenaukreises und die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Wolfach-Oberwolfach Mitte Juni zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Waldbau im Klimawandel“ ein.
Chancen und Möglichkeiten
Rund 60 Waldbesitzende nutzen das Angebot, um sich im Rahmen einer dreistündigen Waldbegehung im Bereich des Naturfreundehauses „Sommerecke“ in Wolfach-Kirnbach über die Möglichkeiten und Chancen des Waldumbaus zu informieren. Nach kurzer Begrüßung durch den Vorsitzenden der FBG Wolfach-Oberwolfach, Roland Schillinger, veranschaulichte Forstbezirksleiter Mario Herz anhand von Schaubildern die aktuellen Witterungsverhältnisse und die künftigen Klimaprognosen. „Zum Ende des Jahrhunderts werden auch in den höheren Schwarzwaldlagen mehr Laubholzarten vorzufinden sein, gleichzeitig werden vor allem die Anteile der Fichte stark abnehmen“, erläuterte Herz. Ein Patent-Rezept gebe es zwar nicht, so Herz, das Amt für Waldwirtschaft rate Waldbesitzenden aber, sich möglichst breit aufzustellen. Es gelte, das Risiko zu streuen.
Bestand stabilisieren
Wie und zu welchem Zeitpunkt dies gelingen kann, wurde an anschaulichen Beispielen demonstriert. In Kleingruppen durchliefen die Waldbesitzer einen Parcours mit vier Stationen im Stadtwald Wolfach und einem angrenzenden Privatwald. Dieser war gespickt mit Übungen und bot reichlich Möglichkeit zum Austausch. Die Kernbotschaften waren dabei: Die Pflege von Jungbeständen lohnt sich, denn sie erhöht die Baumartenmischung und die Qualität. Mit regelmäßigen Durchforstungen kann der Bestand stabilisiert und die Naturverjüngung gefördert werden. Darüber hinaus können sich kleine Störungsflächen für die Pflanzung seltener Baumarten eignen und in puncto Vermarktung kann Nadelholz unter Beachtung weniger Qualitätsmerkmale gewinnbringender sortiert werden.
Die konstruktiven Beiträge und die Rückmeldungen machten den enormen Informationsbedarf und das große Interesse, dem Klimawandel zukunftsorientiert zu begegnen, auf Seiten der Waldbesitzenden deutlich. Daher werden die FBG Wolfach-Oberwolfach und das Amt für Waldwirtschaft kommenden Herbst mit der nächsten Veranstaltung anknüpfen. Termin, Thema und Veranstaltungsort werden rechtzeitig bekanntgegeben.
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