Musiker Philipp Zink
Live auf der Bühne und als Akteur dahinter
Willstätt. "Das erste Mal nach über zwei Jahren wieder auf einer größeren Bühne zu stehen und Musik zu machen, ist schon ein unbeschreibliches Gefühl." Philipp Zink hat das vergangene Wochenende in Buchen im Odenwald verbracht und trat dort als Mitglied der Cover-Band "Xtreme" neben anderen Musikern für ein Ukraine-Benefizkonzert vor 600 Zuschauern auf. Wie Philipp Zink als Sänger zur Band "Xtreme" kam, ist ähnlich seinem Auftritt bei der RTL-Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar", erzählt er. Allerdings erfüllt ihn die "Xtreme"-Geschichte mit mehr positiven Gefühlen als seine DSDS-Auftritte.
Sonntagsporträt
Die ersten Schritte in Richtung Musik machte der heute 23-Jährige im Alter von sechs Jahren. Er wählte an der Willstätter Moscherosch-Schule Gitarrenunterricht und nahm ein weiteres Jahr privaten Unterricht. "Dann kam das Notenlernen", erinnert sich Zink mit einem Lächeln und fügt schnell an: "Das war nicht meins." Durch die familiären Kontakte zu den Organisatoren des Kehler Messdi, Walter Irion und Frank Riebel, steht er auch schnell auf der Volksfest-Bühne. "Gefühlt stehe ich schon seit einer Ewigkeit auf der Messdi-Bühne", freut sich Zink über die Auftritte und kündigt für Ende Mai auf dem Kehler Marktplatz an: "Der nächste Auftritt ist natürlich gesetzt." Anfänglich trat er bei Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und anderen Terminen in kleineren Rahmen auf. "Das hat immer weiter Kreise gezogen", erinnert sich Zink.
So sind die RTL-Talentsucher 2018 auf ihn aufmerksam geworden. "Ich habe mich ja nicht aktiv bei ,Deutschland sucht den Superstar' beworben", stellt er klar. Er schied damals im Recall aus. "Die Erfahrungen bei der Show waren cool, aber so wie es jetzt ist, passt es." Langfristig, so Zink rückblickend, hat ihm die Casting-Show vor fünf Jahren nichts gebracht. Im selben Jahr schließt Zink seine Ausbildung bei der Sparkasse Hanauerland zum Finanzassistenten ab. "Dort habe ich schon alle meine Schulpraktika absolviert", erzählt Zink. Nach einer Fortbildung arbeitet Zink seither als digitaler Privatkunden-Berater.
Volksfeste wie Messdi und Cannstatter Wasen
Über Social-Media-Kanäle war 2019 die aus dem Großraum Heilbronn stammende Band "Xtreme" auf ihn aufmerksam geworden und fragte Zink, ob er Sänger bei ihr sein wolle. "Ich hatte vorher keine Band-Erfahrung", lässt sich Zink auf das Abenteuer ein. "Xtreme" ist eine Party- und Showband und sorgt bei großen und kleinen Festen für Stimmung bei den jeweils 1.000 bis 2.000 Besuchern. Zu den Großen gehört ohne Frage der Cannstatter Wasen. "Vor dem ersten Auftritt 2019 in dem Festzelt mit 5.000 Besuchern durfte man mich am besten nicht ansprechen", so Zink. Inzwischen ist daraus eine wiederkehrende Vorfreude geworden – "auch aufgrund der Routine und Erfahrung", so der 23 Jahre junge sympathische Musiker.
Aber nicht nur auf der Bühne hat sich der Willstätter inzwischen einen Namen gemacht, sondern auch dahinter. Erste Erfahrungen sammelte er ebenfalls 2019 in Willstätt für das eintägige Open-Air "Sommer, Sonne, Kinzigstrand". Jetzt hat er zusammen mit dem Band-Mitglied Bastian Ludäscher eine Veranstaltungs- und Künstlervermittlungsagentur gegründet. Binnen vier Wochen haben beide das Benefizkonzert vom vergangenen Wochenende in Buchen organisiert, samt eigenem Bandauftritt. "Es ist schon etwas anderes, auch Veranstalter zu sein", gesteht Zink seine Aufregung. Zusammen gehen Zink und Ludäscher die zweite Ausgabe des Open-Airs in Willstätt Mitte Juli an. "Ich möchte die Live-Band-Kultur in der Region fördern und neu beleben", nennt Zink ein Ziel für sich und er weiß: "Meine berufliche Ausbildung war bei der Unternehmensgründung Gold wert." Erstmals wird "Xtreme" dann in der Ortenau auftreten. Normalerweise ist er derjenige, der für die Band-Auftritte die weiteste Anreise hat. "Das macht so viel Spaß, dafür würde ich die doppelte Zahl an Kilometern in Kauf nehmen", ist Zink glücklich. Solo-Auftritte wie beim After-Work-Abend auf dem Sundheimer Calamus-Areal am 7. April oder auch Duo-Auftritte stehen in seinem gefüllten Kalender.
"Abends zu Hause die Füße auf der Couch hochlegen, das kommt selten vor", freut sich Zink, wieder vor Zuschauern auftreten zu können. Rembert Graf Kerssenbrock
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