Lebensmittelmarkt in Legelshurst
Bürgermeister: "Wille der Bürger zählt"
Willstätt-Legelshurst (st). Ortsvorsteher Peter Scheffel und Bürgermeister Christian Huber sehen die Notwendigkeit für weitere Aufklärung in Bezug auf die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes in Legelshurst. Man werde im Januar zusammen mit den Bürgern in Legelshurst eine Informationsveranstaltung durchführen und in deren Rahmen Rede und Antwort stehen, heißt es aus der Ortsverwaltung. Viele durch Bürger gestellte Fragen gäben jedoch bereits schon jetzt Anlass dazu, im Vorfeld weitere Informationen bekannt zu geben.
Klares Votum der Bürgerschaft
„Die wichtigste Information ist dabei“, so Bürgermeister Huber, „dass der Bürgerwille zählt.“ Der Weg sei klar vorgezeichnet, so Huber weiterhin. Man werde zuerst die Informationsveranstaltung und das Bürgergespräch durchführen.Anschließend in der nächsten Ortschaftsratssitzung stehe dann die Entscheidung des Ortschaftsrates auf der Agenda. Und nur wenn aus der Ortschaft ein klares Votum für den neuen Lebensmittelmarkt kommt, werde die Entscheidung dem Gemeinderat vorgelegt.
„Kritiker werfen uns vor, wir hätten bereits alles hinter verschlossener Tür entschieden“, zeigt Ortsvorsteher Scheffel auf. Das Gegenteil sei jedoch der Fall. Gemeinsam mit Bürgermeister Huber habe Scheffel in den vergangenen beiden Jahren unzählige Termine und Gespräche wahrgenommen, um eine Wiederansiedlung eines Lebensmittelmarktes in Legelshurst zu erreichen. Viele zig Stunden seien so inzwischen zusammengekommen.
Mit kleinen Hofläden, Dorfladenanbietern, großen Vollsortimentern, alternativen Marktbetreibern mit Sozialkonzepten, Anbietern mit Schwerpunkt auf Regionalität und auch Discountern habe man Gespräche geführt. Private Investoren seien ebenso auf dem Programm gestanden wie größere Handelsinvestoren und auch Fragen zur Gründung einer genossenschaftlichen Initiative. „Die Frustration und Ernüchterung ist groß“, so Huber, „wenn man bei einem solchen Projekten immer wieder Absagen bekommt und Realisierungskonzepte nicht greifen“.
Dennoch könne er die meisten Absagen nachvollziehen. Am alten Standort sei ein zu hohes Investitionsvolumen notwendig, habe es oft geheißen. Und auch die Lage sei als wenig sinnvoll bezeichnet worden, berichtet Huber vom Inhalt der Absagen. Ortsvorsteher und Bürgermeister haben während des gesamten Prozesses immer wieder die Gremien eingebunden und informiert.
Im Frühjahr 2020 habe man dann zur Unterstützung der Gespräche und Verhandlungen ein Einzelhandelskonzept beauftragt. Das Ergebnis war überraschend klar und wies deutlich auf die Standortproblematik am Platz des alten Marktes hin. Gleichzeitig wurde mit dem Konzept deutlich, dass der Standort auf dem alten Sportplatz bessere Chancen bei einer Ansiedlung haben könnte.
Dass man gleichzeitig mit der Firma Kappis Ingenieure GmbH und Netto ins Gespräch gekommen sei, wäre ein glücklicher Zufall gewesen, so Peter Scheffel. Aus dem anfänglichen Kontakt sei durch einige Termine eine Chance für Legelshurst geworden, die nun erstmals seit annähernd zwei Jahren eine Perspektive bietet. Dabei steht jedoch keinesfalls nur der Lebensmittelmarkt im Fokus. Auch eine Bäckerei mit Café-Bereich und eine durch eine Metzgerei betriebene Frischetheke sind im Gespräch.
Völlig klar sei nun, sind sich Bürgermeister und Ortsvorsteher einig, dass man diese Chance und Lösung den Bürgern präsentiere. Die Tür sei durch diese Gelegenheit plötzlich sehr weit aufgestoßen worden. „Legelshurst kann jetzt den Raum dahinter betreten, wenn es will“, so der Bürgermeister weiterhin.Das der Netto-Markt als Einzelprojekt auch das Thema der Entwicklung der Dorfmitte Legelshurst tangiert und in diesem Thema eingeordnet werden soll, wird ebenfalls im geplanten Bürgergespräch zur Sprache kommen.
Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren und für Legelshurst endlich zu einer Lösung, vielleicht schon als Weihnachtsgeschenk , für die Nahversorgung mit Lebensmitteln durch Netto und Backwaren durch die Bäckerei zu kommen, hätten dann die für den 14. Dezember vorgesehene Bürgerveranstaltung und die folgenden Sitzungen von Ortschafts- und Gemeinderat bereits den Weg dahin ebnen können.
Auch auf Grund der veränderten Corona-Verordnung und die damit verbundene Ausgangssperre habe jedoch derart die zeitliche Planung beschnitten, dass sich Ortsvorsteher und Bürgermeister einig waren: Damit wäre den Bürgern zu wenig Zeit für eine fundierte Informationsveranstaltung und ein intensives Gespräch und Diskussion geblieben. Eine Verschiebung auf Januar war daher für beide Verantwortlichen selbstredend. Man sei auch bereits an der Planung für eine Veranstaltung im Januar. „Wir hoffen, dass nicht mit weiter verschärften Corona-Regeln noch mehr Steine in den Weg gelegt werden“, schließt Huber ab.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.