Silke Lecher führt den FSV Seelbach
Die Kicker hören auf ihr Kommando

Silke Lecher ist seit Juni dieses Jahres die erste Vorstandvorsitzende in der fast 100-jährigen Geschichte des FSV Seelbach. Fußball ist schon seit ihrer Kindheit eine große Leidenschaft in ihrem Leben gewesen.  | Foto: Michael Bode
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  • Silke Lecher ist seit Juni dieses Jahres die erste Vorstandvorsitzende in der fast 100-jährigen Geschichte des FSV Seelbach. Fußball ist schon seit ihrer Kindheit eine große Leidenschaft in ihrem Leben gewesen.
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Seelbach Der 1929 gegründete Fußballsportverein (FSV) Seelbach sorgte im Juni dieses Jahres für ein echtes Novum in seiner fast 100-jährigen Geschichte. Da wurde Silke Lecher als erste Frau an die Spitze des FSV gewählt, der neben einer großen Fußballabteilung auch eine Gymnastik- und Hip Hop-Gruppe hat. "Es war nie mein Ziel, Vorstandsvorsitzende zu werden", erzählt Silke Lecher. "Eigentlich wollte ich mein Engagement im Verein aufgeben." Lecher war jahrelang in der Jugendarbeit tätig und seit 2019 Jugendleiterin. "Meine beiden Söhne, die auch im Verein als Fußballer aktiv sind, sind dem Jugendalter entwachsen und daher fand ich, dass die Jugendleitung jemand anderes übernehmen sollte", so die sympathische Seelbacherin.

Im Verein musste sie niemanden überzeugen

Aber es kam anders. Der Vorstandschef wollte aufhören und sein Amt in andere Hände übergeben. Und da kam Silke Lecher ins Spiel. "Man hat mich gefragt, ob ich das machen möchte, aber meine Antwort lautete: 'eher nein'", erzählt sie. Durch viele Gespräche konnten sie dann aber doch überzeugt werden. "Ich musste mir überlegen, ob ich das machen will. Der Verein hat 510 Mitglieder und als Vorstand hat man noch einmal eine ganz andere Verantwortung", erklärt die 49-Jährige.

Engagement im Verein heißt für Silke Lecher nicht nur ein Hobby auszuüben, sondern auch Verantwortung zu übernehmen.
Im Verein musste sie niemanden von ihren Fähigkeiten überzeugen. "Im Ort haben einige allerdings schon geschaut. Insgesamt habe ich aber sehr viel Respekt und positive Reaktionen empfangen", so Lecher. Und weiter: "Fußball ist aber immer noch sehr männerdominiert und als Frau muss man sich mitunter schon Gehör verschaffen und sich durchsetzen." Als einzige Frau in diesem Amt in der Ortenau wolle sie aber auch Vorbild für andere Frauen sein.

Silke Lecher bezeichnet sich selbst als zielstrebig, sie verfolge eine klare Richtung. Sich in einem eher männerdominiertem Umfeld durchzusetzen, ist für sie Alltag. Silke Lecher arbeitet als Service Delivery Manager und berät Firmen zu ihrer IT-Infrastruktur. "Ich fühle mich in einem solchen Umfeld eigentlich ganz wohl", sagt sie mit einem Lachen. Wohl fühlt sie sich auch auf dem Sportplatz. Sie selbst hat früher Handball gespielt und ist Ski gefahren.

Schon immer sehr fußballaffin gewesen

"Auch wenn ich selbst nie Fußball gespielt habe, habe ich mich schon sehr früh dafür interessiert", erzählt sie. "Als kleines Mädchen habe ich zusammen mit meinem Vater immer die Sportschau geschaut und der Fußball hat mich einfach gepackt." Ihr Herz schlägt als Anhängerin des FC Schalke 04 königsblau.

Blau sind auch die Vereinsfarben des FSV Seelbach, dem sie seit Juni vorsteht. Diesen möchte sie für die Herausforderungen der Zukunft gut aufstellen und Jugendspielern eine gut Perspektive bieten. Für Silke Lecher haben Vereine aber auch eine soziale Funktion. "Es verbindet, wenn sich die Leute im Verein wohlfühlen, dann entsteht Zusammenhalt", findet sie.

Als Stress empfindet sie ihr neues Amt nicht. "Ich bin niemand, der gerne auf der Couch liegt. Ich brauche immer Beschäftigung, auch etwas, das meinen Kopf herausfordert. Außerdem wusste ich, was auf mich zukommt", sagt sie mit einem Lachen. Und weiter: "Der Job macht mir einfach Spaß und ich bin zudem gerne unter Menschen", so Silke Lecher abschließend.

Silke Lecher ist seit Juni dieses Jahres die erste Vorstandvorsitzende in der fast 100-jährigen Geschichte des FSV Seelbach. Fußball ist schon seit ihrer Kindheit eine große Leidenschaft in ihrem Leben gewesen.  | Foto: Michael Bode
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