Absage steht im Raum
Katharinenmarkt-Kommission gibt Empfehlung ab

Seelbach (st). Katharinenmarkt-Kommission wird dem Gemeinderat schweren Herzens die Absage des traditionellen Marktes empfehlen. Die Katharinenmarkt-Kommission tagte am Dienstagabend um eine Empfehlung an den Gemeinderat abzugeben. Der Gemeinderat wird bekanntlich in der öffentlichen Sitzung am 21. September letztendlich über das Stattfinden des traditionellen Katharinenmarktes entscheiden.

Emotionale Betroffenheit

Die Katharinenmarkt-Kommission setzt sich zusammen aus Vertretern der am Katharinenmarkt beteiligten Vereine und Organisationen, aus Vertretern der Verwaltung, des Gemeinderates und der Schule und berät jährlich im Vorfeld über die Durchführung und Ausgestaltung des Marktes, der jährlich um 20.000 Besucher anzieht. Der Gemeinde war es wichtig, auch vor dem Hintergrund der Coronaregelungen die Vereine und Organisationen in die Entscheidung mit einzubinden.
Nach einer Einführung durch Bürgermeister Thomas Schäfer und der Verwaltung zu den Rahmenbedingungen schloss sich ein sachlicher Austausch der Mitglieder an. Allen Vertretern der Vereine und Organisationen war in ihren Stellungnahmen die emotionale Betroffenheit zu einer Absage des Marktes, anzumerken. In allen Redebeiträgen wurde jedoch deutlich, dass eine verantwortungsvolle und vernünftige Abwägung und Entscheidung nur in einer Empfehlung zur Absage des Marktes münden kann.

Gesundheitsschutz geht vor

Die Mitglieder der Kommission, die sich unter anderem für die Bewirtung während der drei Markttage verantwortlich zeichnen, waren sich einig, dass die Durchführung des Marktes im üblichen Umfang nicht möglich sein wird. Hierbei wurde mehrfach die Verantwortung gegenüber der Bevölkerung aber auch gegenüber den ehrenamtlichen Helfern betont. Der Gesundheitsschutz aller gehe vor, auch wenn dies einen wirtschaftlichen und emotionalen Einschnitt bedeutet, so der Tenor der Stellungnahmen.

Keine "Light-Version"
Eine „Light-Version“ des Katharinenmarktes ist nicht vorstellbar und nicht gewollt.Allein schon der historische Auftakt mit seinem Theaterstück am Samstagabend wäre mit den gegebenen Vorgaben zu Abstand und Hygiene nur sehr eingeschränkt und mit wenigen Zuschauern umsetzbar. Das für den Markt typische abendliche Feiern in den Buden und Lauben ist bei den geltenden Auflagen nicht zu realisieren.

Die gesetzlichen Vorgaben der Landesverordnung zu Corona lassen derzeit bis 31. Oktober grundsätzlich Veranstaltungen mit über 500 Teilnehmern nicht zu. In der Besprechung der Bundeskanzlerin mit den Ländern wurde zudem vereinbart, dass Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung der Hygieneregeln nicht möglich ist, mindestens bis Ende Dezember nicht stattfinden sollen. Daher mussdavon ausgegangen werden, dass die bisher geltenden Einschränkungen der Landesverordnung entsprechend zeitlich verlängert werden.

565. Marktjahr

Der gemeinsame Herzschlag für den Katharinenmarkt hat nun zu einer – wenn auch schwer fallenden - gemeinsamen Empfehlung für den Gemeinderat geführt. Die Kommission wird die Absage des Katharinenmarktes für 2020 empfehlen, obwohl dies für die Vereine und den Ort im 565. Marktjahr ein herber Verlust sein wird.

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