Edgar Hacker ist Gründungsmitglied der „Ramonas“
Seelbach. Musik hält bekanntlich jung, zumal wenn sie Spaß macht. Edgar Hacker, am 1. Januar
1954 in Unterharmersbach geboren, macht das Musizieren schon viele
Jahre Spaß. Wie sehr, das konnten viele Fans im Laufe der zahlreichen
Jahre seiner diesbezüglichen Aktivitäten quasi hautnah erleben –
insbesondere bei Auftritten der legendären Band „Ramonas“, deren
Gründungsmitglied Edgar Hacker ist.
Die Musik wurde ihm gleichermaßen in die Wiege gelegt. Sein Vater August spielte diatonische
Harmonika, seine Mutter Gertrud sang, sein Bruder Harald betätigte die
Handorgel. Zusammen traten sie als „Schwarzwaldfamilie Hacker“ auf.
Irgendwann betätigte Edgar neben dem Akkordeon wie sein Vater das
Schlagzeug. Der hatte schon die „Ramonas“ gegründet, und als er
aufhörte, belebten Edgar sein Bruder, Gerhard Maier am Saxophon sowie
der Gitarrist Jochen Singler die Band.
Und wie! In den 70er- und 80er-Jahren absolvierten die „Ramonas“ jährlich zwischen 60 und 70
Auftritte in ganz Südbaden, agierten als Begleitband von Tony Marshall,
mit dem sie 1971 auch im ZDF auftraten, standen zusammen mit Stars wie
Howard Carpendale, Jürgen Markus, Wolfgang Petry, Heino und Bernd Clüver
auf der Bühne. Damals holten sie viele Stars in die Haslacher
Stadthalle und auch zum Konzert anlässlich des
Harmersbach-Pokalturniers. Edgar Hacker erinnert sich an ein besonderes
Erlebnis mit Howard Carpendale. Der zog sich nach einem Auftritt um, kam
einfach gekleidet zurück und stellte eine einfache Frage: „Darf ich mit
Euch spielen?“. Er durfte natürlich, und dies eine ganze Stunde lang.
Nach wechselnder Besetzung kam 1989 das vorläufige Ende. Die Zeiten hatten
sich geändert. Statt insbesondere von Vereinen organisierten Festen, bei
denen Bands ihre Fangemeinde anzogen, gewannen immer mehr Discos die
Oberhand. Doch dann regte sich Sehnsucht nach früheren Zeiten. 2004
starteten die „Ramonas“ wieder mit einem jährlichen Revival-Konzert.
Sowohl in Biberach als auch in Unterharmersbach füllten rund 1800
Besucher die Festzelte. Im vergangenen Jahr fand in Unterharmersbach ein
Abschieds-Revival-Tanzabend statt. Doch inzwischen wurde vereinbart,
dass die „Ramonas“ bei der Kilwi zur Schlagernacht in Unterharmersbach
wieder aufspielen, zumal im vergangenen Jahr ein heftiges Gewitter den
Tanzabend unterbrochen hat.
Dabei war er nicht nur mit den „Ramonas“, sondern seit 1987 als Frank Simon auch als Solokünstler
aktiv, nahm in einem Hamburger Studio mit Ireen Sheer als Chorsängerin
Stücke auf, stand mit „Santa Lucia“ auf Platz 1 der Hitparade und schlug
damit auch die „Flippers“. Dann war Edgar Hacker ab 1990 mit seinem
Bruder Harald als „Duo Ramonas“ unterwegs, das bei der TV-Schlagerparade
der Volksmusik zwei Mal den zweiten Platz belegte.
Heute noch ist Edgar Hacker mit einer Sängerin, ein bis zwei Mal im Monat
beispielsweise bei Hochzeiten, Galas und Betriebsfesten aktiv. Dabei
kann man sich auch die Frage stellen, woher Edgar Hacker die Zeit und
Energie für solche Aktivitäten hernimmt. Denn sein Leben besteht
natürlich nicht nur aus Musik. Sie ist sein Hobby neben seinem Beruf als
Chef der Allianz Generalvertretung mit Sitz in Seelbach sowie seinen
vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten insbesondere beim heimischen FSV
und als Vorsitzender der IG Dorffest.
Dabei verlief seine berufliche Entwicklung einigermaßen rasant: Nach der 4. Klasse Besuch
der Realschule in Haslach, danach eine Ausbildung zum Industrie- und
dann Versicherungskaufmann. Mit 21 machte er sich mit einem
Versicherungsbüro selbständig, zwei Jahre später folgte die Übernahme
der Allianz Generalvertretung. Ihm zur Seite steht seine Frau Lucia als
Versicherungsfachfrau, mit der er den 25-jährigen Sohn Marius und die
20-jährige Tochter Mona hat.
Neben Job und Musik war und ist Edgar Hacker schon viele Jahre beim FSV Seelbach, davon 16 Jahre als alleiniger Vorstand, sowie als Vorsitzender der IG Dorffest aktiv, die
jedes Jahr ein Fest veranstaltet, dessen Erlös sozialen Zwecken in
Seelbach sowie Einrichtungen für kranke und behinderte Menschen zukommt.
„Ich möchte nicht so viel im Büro sitzen müssen“, sagt Edgar Hacker.
Stattdessen bewegt er sich und andere – und bleibt dabei sichtlich jung.
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