Seelbacherin Kristina Fehse ist für Choreographie der Freilichtspiele zuständig
"Die Schritte und Bewegungen kamen fast von alleine"

Lara Schwörer, Kristina Fehse, Britta Petersen (v. l.) bei den Proben | Foto: Gemeinde Seelbach
  • Lara Schwörer, Kristina Fehse, Britta Petersen (v. l.) bei den Proben
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Seelbach (st). Treue Besucher der Freilichtspiele schätzen nicht nur die Art und Weise, wie Regisseurin Katja Thost-Hauser die Dialoge den Darstellern auf den Leib schreibt, sondern auch die Lieder und Tänze, die das Stück jedes Jahr abrunden. In diesem Jahr ist die junge Seelbacherin Kristina Fehse für die Choreographien zuständig und sorgt für die entsprechende Verve.
Samstagmittag, 13 Uhr in der Sporthalle in Seelbach. Aus dem Lautsprecher eines Ghettoblasters dröhnt Robbie Williams "Let me entertain you". Kristina Fehse zählt ein: Und fünf, sechs, sieben, acht – ein Tanz der Engel, die den Teufel begleiten sollen, beginnt. Da es im Raum keinen Spiegel hat, sie selber aber bei den Choreographien mittanzt, nimmt sie das Ganze auf Video auf, um es anschließend zusammen mit ihren beiden Mittänzerinnen, Britta Petersen und Lara Schwörer analysieren zu können. Bevor der Tanz geprobt wird, heißt es für die Tänzerinnen, zwei Warmup-Choreos umzusetzen und sich die Technik noch einmal näher anzuschauen. Damit Petersen und Schwörer zur ersten Probe nicht ganz ohne Vorbereitung starten müssen, hat die Choreographin ihnen bereits Ende Juli ein Video zukommen lassen sowie darum gebeten, ein passendes Muskelaufbau-Training mit von ihr ausgesuchten Übungen zu absolvieren. In der ersten Probe war es ihr wichtig zu klären, als welche Charaktere der Tanz gezeigt wird und was er aussagen soll. "Ich bin vom schauspielerischen Gedanken ausgegangen", erklärt Fehse im Gespräch. Das Ergebnis – eine Show-Jazz-Choreographie, auch zu den Klängen von "Sympathy for the devil" von den "Rolling Stones" – dürfen die Zuschauer in zwei Szenen bewundern.

Wer die Produktionen der Freilichtspiele Seelbach kennt, weiß, dass es meistens mit einem Tanz nicht getan ist und liegt auch in diesem Jahr richtig. Während der Proben auf der Bühne im Klostergarten wurden weitere Ideen für Tänze entwickelt und so nimmt Fehse gleich nach der Singprobe am selben Nachmittag ein paar Mädels zur Seite, um mit ihnen den Tanz der Burgfräuleins einzustudieren. Dafür orientiert sie sich am mittelalterlichen Reigentanz, wie ihn etwa die Renaissancetänzer aus dem sächsischen Torgau zum Besten geben, und hat sich Elemente für ihre eigene Choreographie herausgepickt. Darüber hinaus wird es noch einen Ensembletanz geben.

Und wie kam es dazu, dass Regisseurin Katja Thost-Hauser Kristina Fehse zur Choreographin 2017 ernannt hat? Das ist schnell erklärt: Nach ihrem Abitur, das sie 2015 am Lahrer Clara-Schumann-Gymnasium absolviert hat, stand für sie schnell fest, sich zur Musicaldarstellerin ausbilden zu lassen. Dafür besuchte sie zunächst die Freiburger Musical- und Schauspielschule, um sich auf Aufnahmeprüfungen an verschiedenen Schulen vorzubereiten. Ab Oktober wird Fehse in Osnabrück am dortigen Institut für Musik ihr Bachelorstudium mit gesangspädagogischer Ausbildung beginnen. Während ihrer Vorbereitungen hat sie natürlich auch extrem viel Tanztraining absolviert und Schrittfolgen gelernt, die sie jetzt beim Zusammenstellen der Choreographien mitnehmen konnte. In der Freiburger Schule hat sie letztendlich auch die Schritte für die Tänze der Engel entwickelt. „Ich habe die CD mit in die Schule genommen, die Musik ganz laut aufgedreht und erst einmal auf mich wirken lassen. Dann kamen die Schritte und Bewegungen fast von alleine“, erinnert sie sich.

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