Weißstorch - Natur erleben
Zoff ums Storchennest
Es ist Vorfrühling im idyllischen Schwarzwald-Luftkurort Seelbach. Auf dem Dach des sanierten historischen Rathauses thront ein majestätisches Storchennest, das seit Jahren Heimat für ein treues Storchenpaar ist. Dieses Jahr sind die beiden Störche schon frühzeitig aus dem Süden zurückgekehrt und zeigen ihr balzhaftes Werben.
Vor einigen Tagen jedoch wurde die Idylle des Storchennests gestört. Ein fremder Storch tauchte plötzlich am Himmel über dem Rathausdach auf. Er flog rasant über das Storchennest.
Das heimische Storchenpaar, das seine Ruhe und sein Territorium verteidigen wollte, bemerkte die Bedrohung sofort. Sie erhoben ihre langen Hälse und begannen drohend zu klappern. Doch der fremde Storch ließ sich nicht einschüchtern.
Ein erbitterter Luftkampf entbrannte zwischen den Störchen. Die Flügel schlugen wild, und Federn wirbelten durch die Luft, als sie sich gegenseitig attackierten.
Der fremde Storch versuchte, das heimische Paar zu vertreiben, aber die beiden ließen sich nicht so leicht besiegen. Gemeinsam kämpften sie gegen den Eindringling, stürzten sich mutig auf ihn und trieben ihn zurück. Trotz der Übermacht des fremden Storches gaben sie nicht auf.
Schließlich, nach einem langen und anstrengenden Kampf, gelang es dem Storchenpaar, den Angreifer in die Flucht zu schlagen. Mit heftigen Flügelschlägen flog der fremde Storch davon, besiegt und vertrieben.
Erschöpft und mit zerrupften Federn, aber voller Stolz und Entschlossenheit, kehrten die beiden Störche zu ihrem Nest zurück. Sie ließen sich nebeneinander nieder, die Sonne spiegelte sich im Glanz ihrer schimmernden Federn, und ihr Klappern war nun ein Siegeslied, das über Seelbach erklang.
Das Rathausdach von Seelbach war wieder ein Ort des Friedens und der Harmonie, wo das Storchenpaar seine Liebe pflegen und seine Jungen großziehen kann.
Ich legte meine Kamera mit Teleobjektiv, immerhin ca. 3 kg schwer, auf dem Ordnerschrank vor dem Dachfenster ab durch das ich dieses beeindruckende Naturschauspiel aus der Ferne beobachten konnte.
Eine Erklärung für dieses Verhalten habe ich durch Recherche im Internet auf den Einschlägigen Vogelerkundungsseiten gefunden.
Hier war Folgendes zu lesen:
Störche sind nesttreu und versuchen wieder dort zu brüten, wo sie im Jahr zuvor Junge großgezogen haben. Aber das ist leichter gesagt als getan, denn manchmal ist der Horst aus dem Vorjahr schon besetzt und man muss ihn sich erkämpfen. Oder Neuankömmlinge aus Afrika versuchen, einen Storch oder ein Paar von ihrem Stammplatz zu vertreiben.
Dabei kommt es oft zu heftigen Kämpfen, nicht nur zwischen männlichen Tieren. Weißstörche attackieren einander mit den Schnäbeln und den kräftigen Stelzbeinen. Sie stoßen ihren Kontrahenten vom Nest, verletzen ihn am Hals oder an den Armschwingen. Bei den Horstkämpfen, die mehrere Minuten andauern, fliegt der Angreifer immer wieder Attacken von oben herab.
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