Gefährdete Art steht auf der Roten Liste
Wildkatze tappt in Fotofalle

Bildnachweis der Europäischen Wildkatze im Gebiet Wilder See vom 21. März 2019. | Foto: Nationalpark Schwarzwald
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  • Bildnachweis der Europäischen Wildkatze im Gebiet Wilder See vom 21. März 2019.
  • Foto: Nationalpark Schwarzwald
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Seebach (st). Erstmals hat die seltene Europäische Wildkatze im Nationalpark Schwarzwald sozusagen ein Beweisfoto hinterlassen. Als Raffael Kratzer, zuständig für das Wildtier- und Fotofallenmonitoring im Schutzgebiet, vor Kurzem eine Wildtierkamera im Gebiet Wilder See auslas, fand er darauf auch ein Bild dieser Katzenart, die in Baden-Württemberg und Deutschland auf der Roten Liste steht.

Wildkatze tappt in Fotofalle

„Wir hatten schon vor einigen Jahren mal Hinweise bekommen, dass Wildkatzen bei uns unterwegs sein könnten, aber es gab nie einen sicheren Beweis. Wir freuen uns sehr, dass dieser nun geglückt ist“, sagt Raffael Kratzer. Das Foto ist allerdings schon ein paar Monate alt, am 21. März dieses Jahres löste eine Wildkatze in der Nacht die Kamera aus. „Die Fotofallen stehen zum Teil auf sehr unwegsamem Gelände, wir lesen die Chips nur alle paar Monate aus“, erklärt Kratzer.

Schwer zu erwischen

Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) sei auch deshalb besonders schwer zu erwischen, weil sie so gut getarnt, oft im Unterholz und meist in der Dämmerung oder nachts unterwegs sei. „Vom bisher einzigen Nordschwarzwälder Wolf gelangen beispielsweise schon mehrere Bilder“, sagt Kratzer. Und auch sonst findet er auf den Chips eigentlich regelmäßig alle hier lebenden Wildtierarten. Nur die Europäische Wildkatze fehlte eben noch.

Wildkatze unter besonderem Schutz

Auf dem Fotofallenbild lassen sich auch gut die Unterschiede zur getigerten Hauskatze erkennen: „Die zwei bis drei getrennten Ringe am Schwanz, die verwaschene Tigerzeichnung, die dunkleren Streifen im Nackenbereich sowie der stumpfe, buschige Schwanz“, zählt Kratzer die Erkennungsmerkmale auf. Die Wildkatze ist in Baden-Württemberg als „besonders und streng geschützt“ gelistet.

Reviergröße von bis zu 3.000 Hektar

„Es ist sehr erfreulich, dass wir nun einen direkten Nachweis haben, dass diese Art nicht nur in der Rheinebene, sondern auch in den Hochlagen des Schwarzwalds wieder vorkommt“, sagt Marc Förschler, Leiter des Fachbereichs Ökologisches Monitoring, Forschung und Artenschutz. Die Reviergröße kann bis zu 3.000 Hektar groß sein. „Ob es sich um ein einzelnes Exemplar handelt oder ob mehrere Wildkatzen im Gebiet unterwegs sind, können wir noch nicht sagen“, ergänzt Förschler. „Wir hoffen, dass unser Wildtiermonitoring hier noch weitere Erkenntnisse bringt.“

Wildkatze galt als ausgerottet

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam die Wildkatze in Baden-Württemberg noch flächendeckend vor. Seit 1912 galt sie aufgrund von starker Bejagung als ausgerottet, bevor sie 2006 und 2007 nach fast 100 Jahren wieder sicher nachgewiesen werden konnte. Obwohl es in den vergangenen zehn Jahren vermehrt Nachweise gab, wird die Wildkatze in der Roten Listen Deutschlands weiter als „gefährdet“ eingestuft. Ihr Hauptverbreitungsgebiet in Baden-Württemberg ist die Rheinebene, wo die Wildkatze inzwischen wieder in vielen Waldgebieten beobachtet wurde. In den Hochlagen des Schwarzwaldes gab es in den vergangenen Jahren vereinzelte Hinweise, welche aber bisher nicht bestätigt werden konnten. Alle Beobachtungen von Wildkatzen in Baden-Württemberg werden zentral von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg gesammelt und können dort, wie auch Beobachtungen von Wolf und Luchs gemeldet werden.

Bildnachweis der Europäischen Wildkatze im Gebiet Wilder See vom 21. März 2019. | Foto: Nationalpark Schwarzwald
Ein Ranger installiert eine Wildtierkamera an einem Baum im Nationalpark Schwarzwald. | Foto: Daniel Müller

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