Winterfreuden im Nationalpark
Rücksicht auf andere und die Natur

Langläufer im Nationalpark Schwarzwald | Foto: Franziska Lemoine/Nationalpark Schwarzwald
  • Langläufer im Nationalpark Schwarzwald
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Seebach (st) Die Nationalparkverwaltung macht sich startklar für den Winter: Beim Loipenspurteam ist alles vorbereitet für den ersten Einsatz, die Ranger bringen die Schilder für die anstehende Saison ins Gelände. „Aus dem vergangenen Winter hatten wir den klaren Auftrag mitgenommen, nach guten Kompromissen für die unterschiedlichen Interessen unserer Gäste und besondere Gefahrenstellen zu suchen“, sagt Urs Reif, leitender Ranger im Nationalpark. Denn an den schneereichen Tagen hatte das Rangerteam vielerorts eine angespannte Stimmung wahrgenommen. „Einerseits gab es ein erhöhtes Aufkommen von Wanderern mit dem Wunsch nach gut begehbaren Wegen; andererseits hatten wir die Loipen in steilen Abschnitten aus aus Sicherheitsgründen für Fußgänger gesperrt“, bestätigt Tim Tschöpe, Koordinator der Loipenpflege zusammen. Das führte zum Teil zu Unmut bei beiden Nutzergruppen.

„Wir haben uns mit unserem Besucherlenkungsteam alle kritischen Punkte nochmal genau angeschaut und nach den jeweils besten Kompromissen gesucht“, berichtet Reif. „Dabei haben wir versucht, alle Interessen zu bedenken, Daten aus den Besucherzählungen berücksichtigt – und juristische wie auch pragmatische Aspekte miteinbezogen.“ Im Ergebnis können einige Loipen für Langläufer reserviert bleiben, während es in anderen Bereichen nicht ohne Doppelnutzung geht. „Ergänzend zu den verfügbaren Karen werden wir Hinweise anbringen, damit unsere Gäste wissen, wo sie wandern dürfen. Wir bitten alle darum, Rücksicht zu nehmen und die Schilder zu beachten“, sagt Tim Tschöpe.

Rücksicht

Für die Wintersportfans heißt das ein angemessenes Tempo, für die Wandersleute, dass sie ganz am Rand auf der Skatingloipe gehen, um die sorgfältig präparierten Langlaufloipen nicht zu zerstören. „Wir versuchen – wie so oft im Nationalpark – den verschiedenen Gästegruppen, den hohen Besucherzahlen und dem Schutz der Natur gerecht zu werden“, erklärt Reif.

Auf Rücksicht angewiesen sind nämlich vor allem auch die Tiere im Nationalpark. Für diese ist der Winter immer eine gefährliche Zeit, in der Störungen lebensbedrohlich werden können. Ob Rothirsch oder Auerhuhn: Sie müssen Energie sparen, um durch den Winter zu kommen – deshalb räumt ihnen der Nationalpark im Winter zusätzliche Ruhebereiche ein. An die jetzt noch befahrenen und begangenen Wege gewöhnen sich die Tiere und meiden sie. Wer aber abseits der erlaubten Wege läuft, um einsam in den Wald zu stapfen, wird für die Tiere zur Lebensgefahr: „Sie erschrecken sich und fliehen. Dabei verbrauchen sie Energie, die sie über das rare Futterangebot nicht aufstocken können. Wir bitten daher eindringlich darum, die sensiblen Bereiche zu meiden und auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben“, sagt Ranger Reif.

Für Unsicherheiten hatten in den vergangenen Jahren die unterschiedlichen Startzeitpunkte für die Sperrungen gesorgt. „Hier haben wir uns deshalb auf einen festen Termin geeinigt, wir starten zum 15. November“, sagt Urs Reif. „Dies ist erstmal unabhängig der Schneelage, da für die Tiere einfach aufgrund der Kälte eine sensible ökologische Zeit beginnt“, ergänzt er. Diese saisonalen Sperrungen gelten mindestens bis zum 15. März, in einigen Bereichen auch länger. Die Erlebnispfade werden je nach Witterung aus Sicherheitsgründen gesperrt. In jedem Fall lohnt sich ein Blick auf die Wegesperrungskarte auf der Webseite des Nationalparks Schwarzwald. „Wir haben außerdem extra noch eine eigene Winterkarte zum Download auf der Website bereitgestellt“, sagt Sönke Birk, Leiter des Geodatenmanagements im Nationalpark Schwarzwald.

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