Partnerschaft
Ottrott mit Seebach feierten 57. Verschwisterungstreffen
Seebach (st) Im Sommer fiel das Partnerschaftstreffen zwischen Seebach und der elsässischen Partnergemeinde Ottrott den vorgezogenen Neuwahlen in Frankreich zum Opfer. Nun konnten die beiden seit 57 Jahren offiziell in einer Doppelverschwisterung der weltlichen und kirchlichen Gemeinden miteinander verbundenen Dörfer mit über 170 Teilnehmern das jährlich wechselseitig stattfindende Begegnungsfest in Ottrott miteinander feiern.
Der Auftakt der Jumelage bildete der von der Ottrotter Musik begleitete herzliche Empfang der Seebacher durch die elsässischen Freunde vor der Ottrotter Kirche. Angeführt wurde die Seebacher Delegation von Pater Rex Anthoniraj mit Bürgermeister Reinhard Schmälzle, von Ratsmitgliedern der Gemeinde und Kirche sowie Vertretern der örtlichen Vereine und Organisationen mit Vereinssprecherin Angelika Schmälzle an der Spitze. Der Festgottesdienst wurde gemeinsam feierlich gestaltet.
Lebendige Partnerschaft
Die Fortsetzung des Verschwisterungstreffens fand anschließend im Bereich des Ottrotter Festsaales mit einem von der Ottrotter Musik begleiteten Stehempfang mit vielerlei Getränken und kulinarischen Köstlichkeiten statt. Die beiden Bürgermeister Claude Deybach aus Ottrott und Reinhard Schmälzle aus Seebach konnten in ihren Begrüßungsansprachen feststellen, dass die Jumelage mit den vielen Begegnungen auch unter dem Jahr einem großen Familienfest gleicht. Viele Freundschaften zwischen der Bevölkerung beider Gemeinden bestehen schon seit Anbeginn im Jahr 1967. Sie werden zwischenzeitlich von den nachfolgenden Generationen weitergelebt. Von Anfang an tragen zudem die zahlreichen Vereine beider Gemeinden diese Verbindung mit.
Diese Situation bildet nach Überzeugung der Bürgermeister, Gemeinderäten und Vereinen auch das feste Fundament der nach wie vor lebendigen Partnerschaft. So hatte man sich bei einem hervorragenden Mittagessen sehr viele Neuigkeiten aus den eigenen und öffentlichen Lebensbereichen zu erzählen. Nach einem leckeren Dessert, Verdauerle und Kaffee machte sich die Festversammlung auf den Weg um die Ruinen von zwei der zahlreichen, berühmten Ottrotter Schlösser zu besichtigen. Die Ottrotter Gastgeber haben keine Mühen und Kosten gescheut, damit alle Teilnehmer diese imposanten Bauwerke inmitten der Ottrotter Wälder besichtigen können. Um die vom Einsturz bedrohten Bauwerke vor dem weiteren Zerfall zu sichern, hat sich eigens ein historisch ausgerichteter Ehrenamtsverein gegründet. Die auf dem Gebiet von Ottrott bekannten Burgen und Schlösser wurden alle zum besonderen Schutz und der Verteidigung des Klosters auf dem Odilienberg im frühen Mittelalter und teils noch davor erbaut. Profunde Historiker erklärten viele Besonderheiten und Hintergründe der Bauwerke. Eigens für die Seebacher Gäste präsentierte eine Mittelaltergruppe in historischer Kleidung mit Pferden und Ausrüstungsgegenstände das damalige Leben. Ebenso konnte mit einer historischen Armbrust geschossen werden. Auch die Fahrt in Kleinbussen durch die herrlichen Mischwälder war ein besonderes Erlebnis. Die lebhaften Gespräche beim gemütlichen Stehumtrunk bildeten den Rahmen zur Übergabe des Seebacher Gastgeschenkes in Form einer edlen Sitzgruppe, welche von Neugemeinderat Stefan Huber im Design der Sitzbereiche des Nationalparks Schwarzwald gestaltet wurde. Die Besucher und Einwohner von Ottrott sollen den gemütlichen Sitzbereich zum Verweilen nutzen. Eine Beschriftung mit den Wappen der beiden Dörfer informiert dabei über die Verschwisterung von Ottrott und Seebach.
Nach einem gemütlichen Abendessen folgten Dank- und Abschiedsansprachen. Dankbar und würdigend erinnerten dabei die beiden Bürgermeister Deybach und Schmälzle an die Gründer und vielen Wegbegleiter der schon lange bestehenden Verbindung. Ein besonderer Dank im Andenken sprach man dem erst in der vergangenen Woche verstorbenen treuen Wegbegleiter Pater Marcel Ostertag aus.
Die Bürgermeister verwiesen in ihren Worten auf die Wichtigkeit der europäischen Vereinigung in Frieden und Freiheit. Es gebe dazu keine Alternativen. Allerdings müsse das freie Europa wesentlich von der Basis, den Völkern, gestaltet werden. Dabei sollten die positiven Regelungen deutlich überwiegen, damit die Bevölkerung den Nutzen und die Vorteile von Europa auch erkenne.
Im Namen der Seebacher Besucherdelegation sprach Bürgermeister Reinhard Schmälzle seinem Kollegen Claude Deybach und allen Verantwortlichen den herzlichen Dank für diesen wunderbaren Festtag, das tolle Programm und die einmalige Bewirtung aus. Ein besonderen Dank galt dabei der für die Jumelage zuständigen Bürgermeisterstellvertreterin Nadine Hasenfratz, den Betrieben und dem Festteam. Ebenso auch dem Organisationsteam um Dagmar Schober auf der Seebacher Seite. Gemeinsam wurde das nächste offizielle Treffen in Seebach auf den 6. Juli 2025 festgelegt.
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