Windkraft auf Hornisgrinde
Matthias Katsch informiert sich
Seebach (st). „Mit zwei weiteren Windrädern könnte man ganz Achern mit Strom versorgen“, schwärmte Matthias Griebl, Betreiber der Windraftanlage auf der Hornisgrinde, seinen Gästen vor. Ein zweites, noch effizienteres Windrad zu errichten, ist schon lange der Wunsch seiner Familie. Die Gemeinde Sasbachwalden und die Bürgermeisterin unterstützen das Bemühen um eine Genehmigung.
Zu einer Besichtigung der höchstgelegenen Windkraftanalage Deutschlands hatte Matthias Katsch, SPD-Kandidat für die Wahl zum Bundestag, eingeladen. Rund 25 Zuhörer nutzen die Gelegenheit, sich über die Möglichkeiten und Hindernisse für den Einsatz erneuerbarer Energien im Nordschwarzwald einzusetzen. „Im Schwarzwald steht einem immer wieder das Auerhuhn im Weg“, erklärte Griebl. Dabei habe sich die Population auf der Hornisgrinde sehr viel besser entwickelt als anderswo im Schwarzwald, wo keine Windräder gebaut wurden. „Und das trotz der vielen Touristen, die täglich hier hinaufkommen“, betonte Griebl, der zu verschiedenen Ausgleichsmaßnahmen verpflichtet worden war.
Bereits 1994 hatte sein Vater Peter Griebl auf dem höchsten Gipfel des Nordschwarzwalds drei kleinere Windräder errichtet. Seit 2015 liefert nun die neue, bis zur Turbine 85 Meter hohe Anlage vom Typ Enercon E-70 rund sechs Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. „Nicht erst die Grünen sind auf den Gedanken gekommen, den kräftigen Wind auf den Höhenkämmen des Schwarzwalds zur Energiegewinnung zu nutzen“, merkte Matthias Katsch an, und sagte der Familie Griebl alle Unterstützung für die Errichtung weiterer Anlagen zu. Jetzt müssten nur noch die Genehmigungsbehörden überzeugt werden.
Energie in Region produzieren
Die Energie, die in Baden gebraucht wird, sollte möglichst auch in der Region produziert werden, waren sich die beiden mit den rund 25 Interessierten einig, die der Einladung gefolgt waren. Trotz des steigenden Bedarfs will die SPD die Stromerzeugung bis zum Jahr 2040 vollständig auf Erneuerbaren Energien umstellen. Klimaneutralität soll bis spätestens 2045 hergestellt sein. „Der Klimaschutz ist auch ein Jobmotor“, betonte Katsch. Baden sei die Region mit den meisten Sonnenstunden pro Jahr, das könne man in der Rheinebene noch stärker nutzen als bisher.
Durch eine Reform der Erneuerbare-Energien-Umlage soll der ökologische Strom mittelfristig trotzdem billiger sein – diese soziale Komponente sei der SPD wichtig. „Wir wollen will die Bürger zum aktiven Mitmachen animieren und zu diesem Zweck Mieterstrom und gemeinschaftliche Energieversorgung stärken, kommunale Beteiligungsmodelle ausweiten und nachhaltige Stromanleihen auflegen“, sagte Katsch, denn schließlich lasse sich mit dem Windrad auf der Hornisgrinde sogar Geld verdienen.
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