Trockene Buchen bleiben Gefahrenquelle
Luchspfad vorübergehend gesperrt

  Unterwegs auf dem Luchspfad | Foto: qu-int.gmbh
  • Unterwegs auf dem Luchspfad
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Seebach (st) Ab dem 28. März wird der Luchspfad am Plättig für voraussichtlich vier bis sechs Wochen gesperrt. „Trotz regenreichem Winter leiden die Buchen am Pfad nach wie vor unter der extremen Trockenheit der letzten Jahre. Äste können ohne Vorwarnung aus den Kronen brechen und werden damit zur akuten Gefahr“, erklärt Gebietsleiter Bernd Schindler. Jedes Jahr nach dem Winter prüfen er und seine Kolleginnen und Kollegen alle Wege im Nationalpark sorgfältig. „Auf dem Luchs- und Wildnispfad hatten wir in den letzten beiden Jahren sehr viele betroffene Bäume. In diesem Jahr hat das Baumkletterteam deutlich weniger zu tun – gerade einmal zwölf Buchen mussten wir markieren. Es freut uns, dass die ergriffenen Maßnahmen jetzt spürbar werden“, sagt Schindler. Die beste Nachricht: Auf dem benachbarten Wildnispfad konnte das Team keine Schäden finden. Er bleibt für einen gelungenen Start in die Wandersaison geöffnet.

„Mögliche Gefahrenquellen lassen sich jetzt, wenn der Wald noch unbelaubt ist, besonders gut erkennen“, erklärt Simone Beck, Leiterin des Fachbereichs 5, Wald und Naturschutz. Sie und ihr Team kontrollieren unterschiedlichste Bauwerke von Wegbohlen über Geländer bis zum großen Adlerhorst und schauen, ob Bäume morsch geworden sind. Was als kritisch bewertet wird, muss weichen, um das Erleben der Wildnis im Großschutzgebiet für Gäste möglichst sicher zu machen. Der Forstwirtin fällt diese Entscheidung nicht leicht. „Hier im Nationalpark lassen wir Wildnis zu, dazu gehören auch sterbende und tote Bäume“, erklärt Beck weiter. „Da die Erlebnispfade aber besonders für Kinder, Jugendliche und Familien konzipiert wurden, hat die Sicherheit in diesem Fall klar Vorrang. Auf solchen Themenpfaden gilt eine besondere Verkehrssicherungspflicht“.

Baumkletterer

Im dritten Jahr in Folge rückt nun ein Team aus Baumkletterern an, um die Trockenschäden in den kommenden Wochen möglichst vorsichtig zu beseitigen. Sie achten darauf, lediglich das wirklich Notwendige aus den Kronen zu entfernen. Aus direkter Nähe können sie kontrollieren, ob sich Schlaf- und Brut- oder Lebensstätten in den Bäumen befinden. Wenn das nicht der Fall ist, können die toten Äste aus der Krone gesägt werden oder – notfalls – ein Baum gefällt werden. „Finden die Baumkletterer aber etwas, suchen wir nach passenden Lösungen, wie zum Beispiel Umleitungen“, sagt Simone Beck.

Der benachbarte Wildnispfad bleibt zu großen Teilen offen. Lediglich der letzte Abschnitt, der mit dem Luchspfad zusammenführt, wird ebenfalls bis voraussichtlich Anfang Mai gesperrt. Eine Umleitung für den entsprechenden Abschnitt ist vor Ort ausgeschildert. „Wie auf allen Wegen im Nationalpark ist aber auch nach Öffnung Achtsamkeit und Eigenverantwortung geboten“, sagt Ranger Timo Pfaff. Denn in jedem Wald und insbesondere im totholzreichen Nationalpark gilt es, die waldtypischen Gefahren zu beachten. „Wer in den Nationalpark geht, muss grundsätzlich etwas mehr achtgeben und muss vor allem auch auf den ausgewiesenen Wegen bleiben. Nicht nur zum Schutz der Tiere, Pflanzen und Pilze – auch zur eigenen Sicherheit“, so Pfaff.

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