Besuch aus den USA
Erfahrungsaustausch mit Superintendent Slade

 Austausch im Gebiet: Charly Ebel (v. l.), Leiter Besucherinformation, Superintendent Rick Slade und der amerikanische Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf aus Frankfurt  | Foto: Simone Stübner/Nationalpark Schwarzwald
  • Austausch im Gebiet: Charly Ebel (v. l.), Leiter Besucherinformation, Superintendent Rick Slade und der amerikanische Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf aus Frankfurt
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  • hochgeladen von Matthias Kerber

Seebach (st) Die Partnerschaft besteht schon seit 2018 – nun ist der Leiter, Superintendent Rick Slade, vom US-amerikanischen Catoctin Mountain Nationalpark in Maryland, bekannt durch Camp David, dem Erholungsanlage des US-Präsidenten, erstmals für eine Austauschwoche im Schwarzwald zu Gast. „Das ist für uns immer besonders schön, wenn die Partnerschaften im persönlichen Austausch lebendig werden können“, sagt Simone Stübner, verantwortlich für die internationalen Partnerschaften des Nationalparks Schwarzwald. „Und gerade von den amerikanischen Partnern können wir auch viel über die Ursprünge der Nationalparkidee in den USA lernen“, ergänzt sie. Am 11. und 12. September stößt auch der amerikanische Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf aus Frankfurt gemeinsam mit seiner Ehefrau dazu.

Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf liebt nach eigener Aussage das Wandern und die Idee der Nationalparks. Und so nimmt er sich viel Zeit, um den Nationalpark Schwarzwald bei einer langen Wanderung kennen zu lernen. Auch seine Vorgänger vom amerikanischen Generalkonsulat in Frankfurt haben den Nationalpark Schwarzwald in der Vergangenheit besucht und lieben gelernt. So war das Generalkonsulat in Frankfurt 2018 maßgeblicher Impulsgeber für die Partnerschaft zwischen dem amerikanischen Nationalpark Catoctin Mountain Park und dem Nationalpark Schwarzwald. „Unsere jahrelange Freundschaft zwischen dem Park und dem amerikanischen Generalkonsulat in Frankfurt ist uns wichtig“, betont Scharpf, denn „Nationalparks sind ein bedeutender Teil der amerikanischen Kultur und Identität. Ich selbst bin begeisterter Wanderer und war mit meiner Familie schon oft im Catoctin Mountain Park unterwegs. Es war eine schöne Überraschung, dass ein Nationalpark in Deutschland so eng mit meiner Heimat verbunden ist.“

Wer hat nicht schon von ihnen gehört, den ganz Großen, den weltberühmten amerikanischen Parks, wie Yellowstone und Yosemite? Nicht umsonst sagte 1983 der bedeutende US-amerikanische Historiker, Schriftsteller und Umweltaktivist Wallace Earle Stegner in einem sehr häufig zitierten Ausspruch “The national parks are the best idea we ever had...“ (Nationalparks sind die beste Idee, die wir je hatten“). Denn der amerikanische Yellowstone National Park wurde als erster Nationalpark der Welt 1872 unter Schutz gestellt. Die Idee der Nationalparks ist also schon sehr alt, und sie stammt aus den USA.

Die amerikanische Bundesbehörde für Nationalparks, der National Park Service (NPS), wurde 1916 gegründet. Der NPS hat seinen Sitz in Washington und verwaltet in den USA alle Nationalparks, Naturschutzgebiete und Gedenkstätten. Superintendent Rick Slade arbeitet beim National Park Service und ist der Leiter des Partnerparks Catoctin Mountain Park. Slade bestätigt die Liebe der Amerikaner für ihre Nationalparks. „Nicht nur viele Touristen kommen nur wegen der wundervollen Parks in die USA“, erzählt er. „Auch die Amerikaner verbringen dort gern ihre Freizeit und Urlaube.“

Generalkonsul Scharpf ist erfreut, dass das Team im Schwarzwald den Austausch mit den Kollegen aus Washington sucht. „Wir können viel voneinander lernen. Wir haben viele Erfahrungen in den USA, aber neue Ideen und andere Ansätze sind uns ebenfalls immer willkommen.“ Simone Stübner kann das nur bestätigen: „Wir alle stehen vor vergleichbaren Herausforderungen: In nahezu allen Nationalparks der Welt wollen wir die Natur schützen und sie gleichzeitig für die Gäste erlebbar machen. Dieser Balanceakt vereint uns. In den USA gibt es hier sehr viel Erfahrung, wie man das schaffen kann. Im vergleichsweise jungen Nationalpark Schwarzwald können wir davon profitieren.“

Hintergrund

Der Catoctin Mountain Park liegt etwa 100 Kilometer nord-westlich von Washington bei Thurmont (bekannt durch Camp David). Der Park ist 23 Quadratkilometer groß und streckt sich über die weiten Hügelketten der Blue Ridge Mountains. Seine grünen Laubwälder sind von Bächen und majestätischen Felsen durchzogen und bieten weite Ausblicke in die Ebene Marylands.

Ähnlich wie der Nordschwarzwald war auch Catoctin im 18. Jahrhundert ein intensiv genutztes Waldgebiet. Die Wälder wurden für die Herstellung von Holzkohle gerodet. Heute bedeckt ein künstlich aufgeforsteter, gemischter Hartholzwald die Parkfläche. Tiere wie Schwarzbären, Rotluchs und Virginiahirsch sind hier zu Hause. Aber auch giftige Klapperschlangen und Mokassinschlangen leben im Park und sonnen sich gerne auf den vielen kleinen und großen Felsen, die aus den Baumkronen überall hervorragen.

Der Park verfügt über zwei Camps mit kleinen Holzhütten, die gemietet werden können. Zudem gibt es einen Zeltplatz, der auch barrierefreie Plätze anbietet. Der Catoction Mountain Park ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel von Washington und Baltimore aus.

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