Perseiden-Schauer: In den Augustnächten beginnt der Himmel zu funkeln
Kleine Staubteilchen werden zu Sternschnuppen
Mittleres Kinzigtal (cao). Nicht nur für die Astronomen ist der August besonders reizvoll. Auch für alle anderen Sterngucker ist es derzeit interessant in den Himmel zu blicken. In den Nächten bis zum 12. August, gibt es besonders viele Sternschnuppen. Warum gerade in diesem Monat so viele zu sehen sind, erklärt Günter Mair aus Hausach.
"Welche Nacht die meisten Sternschnuppen bringt, kann man nicht so genau sagen. Für dieses Jahr wird das Maxiumum der Perseiden für die Nächte vom 11. auf den 12. August sowie vom 12. auf den 13. August vorhergesagt", erläutert der pensionierte Mathematik-, Geografie- und Astronomielehrer.
"Es gibt mehrere Sternschnupenströme, der stärkste ist der Perseiden-Strom", beschreibt der Experte und erklärt, dass Sternschnuppen im eigentlichen Sinn Meteore sind. Kleinste Staubteilchen dringen ungeheuer schnell, mit etwa 70 Kilometern pro Sekunde, in die Erdatmosphäre ein. "Die Teilchen stammen vom Komet Swift-Tuttle", so Günter Mair. Der 1862 entdeckte Komet, "er existiert natürlich schon viel länger", umkreist die Sonne auf einer stark elliptischen Bahn. In seinem Schweif werden Staubteilchen freigesetzt. "Die bleiben in der Nähe der Sonne. Auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne streift die Erde diese Staubteilchen", beschreibt der Astronom.
Das ist aber nicht gefährlich. Als im Frühjahr 1910 die Erde den Schweif des Halleyschen Kometen durchquerte, war Panik ausgebrochen. "Es war von Giftgas und Einschlägen die Rede", erinnert Günter Mair. Doch dies sei auch diesmal nicht der Fall, wenn die Erde die Staubreste des alle 133 Jahre wiederkehrenden Kometen Swift-Tuttle durchfliegt. "Alles findet sehr hoch statt, circa 50 bis 100 Kilometer über der Erdoberfläche, etwa am oberen Rand der Erdatmosphäre."
Je nach Größe und Schnelligkeit sind die Lichterscheinungen entsprechend hell zu sehen. Da die Perseiden sehr schnell sind, kann es sogar sogenannte Feuerkugeln geben. "Sie sehen fast so aus wie Explosionen", beschreibt Mair.
100 Sternschnuppen pro Stunde sind möglich. "Das Maxiumum wird in den Nächten vom 11. bis 13. August erreicht. Die besten Beobachtungsbedingungen hat man nach Mitternacht, wobei aber in diesem Jahr leider das Licht des hellen, abnehmenden Mondes doch recht stört", so Mair.
Man wird also längst nicht alle Sternschnuppen wahrnehmen können. "Aber mit etwas Geduld wird man sicher mit einigen schönen Erlebnissen belohnt und kann sich ja schon einmal den einen oder anderen Wunsch zurechtlegen", meint der Experte.
Zudem rät er, sich die Sternschnuppen außerhalb von Lichtquellen anzusehen. Gut sei es, in einer klaren Nacht auf dem Tochtermannsberg in Hofstetten oder auf dem Moosenmättle bei Wolfach. Am besten sei es, sich einen Liegestuhl zu nehmen und dann fast senkrecht nach oben, etwas in östlicher Richtung zu blicken.
Die Perseiden stammen aus dem Sternbild Perseus. Es wird in diesem Jahr noch weitere Sternschnuppenströme geben. Zwar nicht so stark, aber um den 16. August herum sind weitere zu sehen. Mit Maximum am 17. November kommen dann die Leoniden aus dem Sternbild Löwen hergeflogen.
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