Peter Aukthun-Görmer im Porträt
Wenn Sport eine Lebensentscheidung ist
Schwanau Ob auf dem Spielfeld oder privat – ohne Sport geht es nicht für Peter Aukthun-Görmer. Der 48-Jährige ist nicht nur Trainer der Offenburg Miners, sondern auch Athletik-Coach der ersten Damenmannschaft des SC Sand.
"Sport war schon immer wichtig für mich", erzählt er. Geboren und aufgewachsen ist er in der Nähe von Dresden. Als Jugendlicher spielte er Fußball, bevor er die Leichtathletik für sich entdeckte. Dort fühlte er sich auf den Mittelstrecken – also von 800 bis 1.500 Metern – zu Hause. Doch dabei blieb es nicht: Aukthun-Görmer absolvierte eine ganze Weile auch Ultra-Marathons. "Das kam aus einer Laune heraus", erzählt er.
400 Kilometer und zwei Alpenpässe
Damals lebte er noch in Stuttgart und plante mit Freunden einen Urlaub in Meran. Über das ausgewählte Ziel sagte er spontan: "Da kann man ja hinlaufen, so nah ist es." Die Freunde nahmen ihn beim Wort. Während der Rest der Gruppe mit dem Auto in die Ferien reiste, machte sich Peter Aukthun-Görmer im Laufschritt auf den Weg. "Es waren fünf Etappen à 80 Kilometer und zwei Alpenpässe", erinnert er sich. "Ich bin fünf Tage von morgens bis abends gelaufen. Danach ist man fertig und es tut einem alles weh." Die Leidenschaft für die sehr lange Strecke blieb, so startete er auch beim Desert-Cup in Jordanien.
Seit 1999 ist er im American Football aktiv. "Leichtathletik ist eine Einzelsportart, mir hat das Teamgefühl gefehlt", stellt er fest. Er spielte bei den Silver Arrows aus Stuttgart. Zu der Zeit war Football in Deutschland noch eine Randsportart. "Lediglich der Superbowl wurde im deutschen Fernsehen übertragen", so Aukthun-Görmer. Dabei existierte bereits eine Footballliga in der Bundesrepublik.
"Für mich war Sport zu dieser Zeit noch ein Hobby und lief neben dem normalen Beruf", so Aukthun-Görmer. Nach der Schule hatte er eine Ausbildung als Industriemeister gemacht. Durch einen Freund kam er für zwei Jahre zum VfB Stuttgart. "Ein Freund war Physiotherapeut und ich habe als Athletiktrainer bei den Jugendlichen bis zur U-19-Mannschaft gearbeitet." Das bedeutet, das er mit den Nachwuchskickern Kraft- und Konditionstraining absolvierte. Es war die Zeit der großen Talente bei den Schwaben. "Damals spielte Mario Gomez noch in der U-19", erinnert er sich, auch an Felix Magath als Trainer.
Football in der Ortenau etabliert
Die Liebe brachte ihn in die Ortenau. "Meine Frau stammt aus Schwanau", erzählt Peter Aukthun-Görmer. Da er in seiner neuen Heimat nicht auf seinen Lieblingssport verzichten wollte, gründete er 2007 eine Footballmannschaft – die Lahr Miners. "Die Spieler kamen aus den unterschiedlichsten Sportarten", erinnert sich Aukthun-Görmer. Zwei Jahre lief alles gut, dann sprangen einige Mitstreiter ab. "Football ist viel härter, als es im Fernsehen aussieht", sagt der Trainer und Spieler.
Nach einer kurzen Auszeit startete er die Miners 2012 zum zweiten Mal, 2015 war der Wechsel nach Offenburg. "Jedes NFL-Team zieht ja mal um," sagt er mit einem Augenzwinkern. Das Umfeld sei im Oberzentrum besser. "Wir wünschen uns ein festes Zuhause", träumt Peter Aukthun-Görmer. Denn im Moment wird an verschiedenen Orten trainiert und gespielt. Dafür ist die Mannschaft erfolgreich. Nach der Meisterschaft 2023 starten die Try-Outs am 14. Oktober im Schaible-Stadion. "Football ist ein hochtaktisches Spiel, es geht ums Team, aber auch die Einzelleistung", fasst er seine Begeisterung für den Sport zusammen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.