Bürgermeisterwahl Schwanau
Ulrich Weide erster Kandidat im zweiten Anlauf
Schwanau (ds/st). In seiner Familie hat Lokalpolitik Tradition, schreibt der erste Kandidat für die zweite Runde der Bürgermeisterwahl in Schwanau: Ulrich Weide hat am Dienstag, 14. Juni, offiziell seine Bewerbung für das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Schwanau eingereicht.
Werdegang
Der 53-jährige Diplom-Ingenieur und Industriemanager ist in Schwanau aufgewachsen und hat sein Abitur am Scheffel-Gymnasium in Lahr absolviert. Anstelle des Wehrdienstes schlug er direkt die Offizierskarriere mit Studium als Soldat auf Zeit ein, welche ihn zunächst bei der Infanterie und später Heeresfliegertruppe über zahlreiche Stationen mit unterschiedlichen Wohnorten in Deutschland brachte.
Im Rahmen dieser Laufbahn absolvierte der Vater von vier erwachsenen Kindern erfolgreich sein Diplomstudium der Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität der Bundeswehr in München. Schon während seiner Dienstzeit bereitete er sich auf seine anschließende internationale Karriere als Manager in der freien Wirtschaft vor: Er besuchte unter anderem Management-Seminare bei Kienbaum Consulting und wählte gezielt eine Verwaltungsstelle in der Heeresrüstung aus, wo er bereits mehrere Jahre Erfahrungen in Haushaltsplanung und Beschaffung sammeln konnte.
Offizier und Manager
Nach 13 Jahren Offizierslaufbahn wechselte er in das Management von Eurocopter, heute Airbus, in die Luftfahrtindustrie. Von Anfang an baute er seine internationale und stark deutsch-französische Ausprägung weiter aus. Mit Stationen über München, Donauwörth und Sydney in Australien kam er dann an den Standort Marseille in Südfrankreich, wo er bis Ende vergangenen Jahres im Hubschrauberprogramm NH90 tätig war.
Recht bald sei vor allem sein ausgeprägtes Verhandlungsgeschick basierend auf seinen besonderen zwischenmenschlichen Fähigkeiten erkannt worden, schreibt Weide in seiner Pressemitteilung. Die größten Erfolge habe er vor allem bei komplizierten Angebots- und Verkaufsverhandlungen weltweit erzielt. Ein weiteres Steckenpferd des Managers sind Prozessverbesserungen und Digitalisierung, die er mit Fachleuten aus Firmenteilen in mehreren Ländern erarbeitete. Beides verlange Kreativität und großes Verhandlungsgeschick, was bis zuletzt sein Markenzeichen bei der Firma Airbus gewesen sei – Fähigkeiten, die ihm als Bürgermeister besonders hilfreich werden könnten.
Dank seiner langen Integration in das Leben in Südfrankreich beherrscht er neben verhandlungssicherem Englisch die französische Sprache perfekt in Wort und Schrift, sicherlich auch ein Vorteil für eine Amtsfunktion in direkter Grenznähe zu Frankreich.
Vielseitig interessiert
Auch privat ist der Großvater von drei Enkeln vielseitig interessiert. Seit seiner Jugend in Schwanau, wo er sehr aktiv im Handball, Musikverein und Jazzband war, hat er nie den Kontakt zu Kultur und Sport verloren. Auch in Frankreich war er kulturell aktiv, unter anderem als Gründer und Vorstand einer Theatergesellschaft in Aix-en-Provence.
Doch eines Tages war es die Heimat, die ihm tatsächlich zunehmend fehlte. Nicht nur seine große Familie, sondern auch die außerordentliche Lebensqualität und Mentalität der Menschen in Baden erweckten in ihm den großen Wunsch, wieder dorthin zurückzukehren. Er gab dafür selbst seine gesicherte berufliche Position bei Airbus auf. Zwischenzeitlich war er seit Anfang 2022 als Projektleiter in Freiburg tätig.
Der kuriose Wahlverlauf der Bürgermeisterwahl von Schwanau sei für ihn letztlich wie ein Zeichen und eine außergewöhnliche Chance gewesen. Er entschloss, sich beruflich freizustellen und wird nun seine ganze Energie in seinen Wahlkampf stecken. Bürgernähe, das gesellschaftliche Zusammenleben, Wirtschaft, Ökologie und Impulse für die Zukunft von Schwanau werden nach seinen Angaben Fokus seiner Ausrichtung sein.
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