"Wir versorgen unser Land"
Peter Hauk eröffnet Vor-Ort-Kampagne
Schwanau-Nonnenweier (krö). Nicht erst seit dem Beginn der Corona-Pandemie ist die Landwirtschaft in den Fokus gerückt. Mit der Vor-Ort Kampagne „Wir versorgen unser Land" reagiert Baden-Württemberg nun auf die prekäre Situation in der Landwirtschaft.
Auftaktveranstaltung
„Unsere Bauern im Land sorgen täglich für unsere Ernährung, das wird den Verbrauchern gerade in diesen Tagen immer stärker bewusst. Jeden Tag und gerade in dieser schwierigen Zeit setzen sich mit viel Leidenschaft und Tatkraft für unsere Lebensmittel von daheim ein und garantieren so unserer Versorgung. Deshalb stehen sie im Mittelpunkt der neuen Kampagne des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz“, bricht der zuständige Minister Peter Hauk eine Lanze für die heimischen Bauern bei der Auftaktveranstaltung bei Milchbauer Thomas Frenk in Nonnenweier. Partner dieser Kampagne sind der Landesbauernverband Baden-Württemberg, der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband, der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband, die Organisation „Land schafft Verbindung“, die Maschinenringe Deutschland, der Maschinenring Tettnang und die Bodenseebauern. Im Rahmen der Kampagne stellt das Ministerium 20 Bauern und Genossenschaften vor, die insgesamt 40.500 landwirtschaftliche Betriebe, zahlreiche Hofläden und Raiffeisenmärkte im Land repräsentieren und das gesamte Spektrum der Landwirtschaft abdecken. Die regionalen Landwirte, die hinter dieser Kampagne stehen, geben exklusive Einblicke in ihr Leben und ihre Arbeit und lassen Verbraucher auf Plakaten, in Videos aber auch im persönlichen Gespräch hinter die Kulissen blicken. „Diese Kampagne wurde ins Leben gerufen, um gezielt die Menschen hervorzuheben, die tagtäglich für unsere vielfältigen Lebensmittel 'ackern' und einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten“, betonte der Minister.
Lindenhof in Nonnenweier
So stand am Montag auch der Besuch des Minister auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Lindenhof von Thomas Frenk auf dem Programm. Bei einer Betriebsführung informierte sich Peter Hauk über die Ausrichtung des Betriebs. Ob Milchviehhaltung, Bullenmast oder Kälberaufzucht, ob eigene Käseherstellung oder die Vermarktung hofeigener Produkte, hier wird Transparenz und Tierwohl großgeschrieben. „Frischer und regionaler geht es nicht“, zeigte sich auch Hauk überzeugt. Eine leichte Rüge erteilte Hauk im Rahmen seines Besuchs dem für Landwirtschaft zuständigen Bundesministerium: „Meiner Meinung nach wird zu viel für die Großen getan. Viele kleinere Betriebe bleiben hierbei auf der Strecke. Wünschenswert wären mehr flächengebundene Betriebe." Natürlich musste sich der Minister auch kritische Töne, vor allem in Bezug auf die Gülleverordnung und auf die Ausweisung von sogenannten roten Gebieten anhören. „Wir lassen all die Erfahrungen, die wir hier sammeln in unsere Entscheidungsprozesse mit einfließen und hoffen, dass die Landwirtschaft auch in Zukunft rentabel und umweltgerecht bestehen kann und die Betriebe ihr verdientes Auskommen haben“, betonte Hauk. Dabei sollten alle an einem Strang ziehen, Erzeuger und Verbraucher. "Denn nur, wenn der Konsument bereit ist, einen angemessenen Betrag für ein Produkt zu bezahlen, ist es möglich, eine Landwirtschaft zu betreiben, die sowohl der Umwelt als auch dem Tierwohl verpflichtet ist", so der Minister weiter.
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