Herrenknecht heizt und kühlt mit Erdwärme
Enorme Entwicklungschancen von Geothermie

Die Geothermieanlage von Herrenknecht in Schwanau
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Schwanau (krö). Wer hat sich nicht schon über die stets steigenden Heizkosten beschwert, egal ob die Heizung mit Gas, Heizöl oder Strom betrieben wird? Dass es auch energieeffizienter und vor allem nachhaltiger geht, beweist die Firma Herrenknecht aus Schwanau. Der Weltmarktführer in der maschinellen Tunnelvortriebstechnik heizt und kühlt eines seiner Verwaltungsgebäude mit Energie aus oberflächennaher Geothermie.

Nicht nur durch den Ausbruch von Vulkanen oder den Geysiren auf Island weiß und sieht man, welch ungeheure Temperaturen schon wenige hundert Meter unter der Erdoberfläche herrschen. Dadurch ist der Aufwand für die Energiegewinnung aus Erdwärme relativ gering. Doch nicht nur an den empfindlichen Schnittstellen zwischen zwei tektonischen Platten des Erdmantels ist diese Form von Energiegewinnung möglich, sondern ebenso an anderen Orten. Denn auch innerhalb der Kontinentalplatten steigt die Temperatur im Untergrund kontinuierlich an. In Deutschland zum Beispiel sind dies etwa drei Grad Celsius pro hundert Meter. Vor dem Hintergrund knapper werdender fossiler Ressourcen rückt die Nutzung der Erdwärme weltweit immer mehr in den Fokus. Als junge Technologie besitzt die Geothermie enorme Entwicklungschancen und gilt als wichtiger Baustein für den Energiemix der Zukunft, da sie Klima und Umwelt schont, permanent verfügbar ist und einen hohen Nutzungsgrad aufweist. Die oberflächennahe Geothermie gehört zu der Sparte der regenerativen Energien.

Man versteht darunter die Gewinnung von Wärme aus Tiefen zwischen 50 und 250 Metern der Erdoberfläche. Diese kann dann zur Beheizung und Kühlung von Wohnhäusern, öffentlichen Einrichtungen sowie Büro- und Industriegebäuden genutzt werden. Aus geologischer Sicht ist jedes Grundstück für eine Erdwärmenutzung geeignet. Jedoch müssen hierbei wirtschaftliche, technische und rechtliche Aspekte beachtet werden. Die erforderliche Erdwärmeanlage muss für jedes Gebäude passend dimensioniert werden. Sie hängt von dem benötigten Bedarf an Wärmemenge, Wärmeleitfähigkeit und Grundwasserführung des Untergrundes ab. 
Die Nutzung der Erdwärme erfolgt bei der Firma Herrenknecht mittels Erdwärmesonden. Diese entziehen dem Erdreich die geothermische Energie und geben sie an eine Wärmepumpenanlage ab. Die Wärmepumpenanlage heizt und kühlt das Gebäude. 75 Prozent des erforderlichen Energiebedarfs werden somit aus der Erdwärme gewonnen. 25 Prozent werden in Form von Strom zugeführt.

Die durch den Betrieb der Wärmepumpe eingesparte Menge an CO2 beträgt im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen 31 Tonnen im Jahr. Dies entspricht in etwa einer Fläche von 3.100 Quadratmeter Wald, wo innerhalb von zehn Jahren der Luft die gleiche Menge CO2 entzogen wird.
Neue Energiequellen zu erschließen wird immer wichtiger. Dies nicht nur des Geldbeutels wegen, sondern auch der Umwelt und den Generationen nach uns zuliebe. Die Firma Herrenknecht zeigt eine von sicherlich vielen noch zu erforschenden Möglichkeit auf, wie regenerative Energie nutzbar gemacht werden kann.

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