In Ottenheimer Ortsmitte ist die Schwanauer Verwaltung untergebracht
Altes Schulgebäude wird zu funktionalem Rathaus
Schwanau (mam). Schon längst hatten sich Ottenheim, Allmannsweier, Nonnenweier und Wittenweier damit abgefunden, 1972 per Verwaltungsreform eine neue Gesamt-Gemeinde bilden zu müssen. Das ganze erfolgte mit dem selbst bestimmten Kunstnamen Schwanau. Der nahm damals Bezug auf eine ehemalige linksrheinisch gelegene Burg. Doch damit war das zentrale Rathausproblem der vier bis dato eigenständigen Gemeinden längst noch nicht gelöst, auch wenn die Verwaltung sogleich 1973 in ein verwinkeltes Ottenheimer Schulgebäude einzog, ganz der Not gehorchend samt dort teils noch stattfindendem Kinder-Lernbetrieb, ohne jede bauliche Veränderungen. "Es war eng, dunkel und drückend", weiß der heutige Bürgermeister Wolfgang Brucker aus damaligen Erzählungen. Schon 1993, also nach den ersten 20 Jahren, wurden dann Planungsaufträge für ein besseres Rathausgebäude erteilt. Allerdings ging dann noch einmal ein halbes Jahrzehnt ins Schwanauer Gemeindeland.
Doch just im Geburtsjahr des Gullers wurde endlich ein Knopf auf die längst unerträgliche Raumsituation gemacht, entschloss sich der Gemeinderat 1997 dazu, sein Hauptverwaltungsgebäude gründlich umzubauen, für geschätzte 1,7 Millionen Mark. Damals standen zwei Varianten zur strittigen Wahl, nämlich mit oder ohne neuem seitlichen Anbau. Der hätte noch mal 200.000 Mark extra gekostet. Darum folgten teils erbitterte Auseinandersetzungen im Gemeinderat mit, wie es in einem damaligen Pressebericht hieß, "teilweise ermüdenden Wortbeiträgen". Strittige Entscheidungen über die vorliegenden Varianten wurden schließlich recht mühsam vertagt. Der damalige Bürgermeister Rudi Knodel kämpfte indessen wacker weiter um die größere Rathaus-Lösung und hatte schließlich im Folgejahr Erfolg. Da punktete er nämlich mit dem Hinweis, dass auch die teurere Lösung für die immerhin schon einvernehmlich beschlossenen 1,7 Millionen Mark zu haben sei, weil das mittlerweile die ausgeschriebenen Submissionen ergeben hätten. "Dann nehmen wir die größere Lösung für dasselbe Geld", überzeugte Knodel schließlich die damalige Gemeinderatsmehrheit. Im Frühjahr 1998 wurde endlich mit den Umbauarbeiten des ehrwürdigen Schulgebäudes von 1892 begonnen, samt Abriss eines betagten Seitenflügels. In dieser Baustellen-Zeit lief der Rathausbetrieb unvermindert weiter, allerdings mit manchen Ämter-Umzügen samt Krach und Staub, nicht nur von Zimmer und Zimmer, sondern auch in andere Provisorien. Da wanderten nicht nur zahllose Akten hin und her, sondern auch baustellengenervte Rathausmitarbeiter.
Doch zur Jahrtausendwende 2000 war es endlich soweit, nachdem auch die Außenanlagen auf den letzten Drücker noch mit gestaltet worden waren. Just zum 1. April wurde das neue Schwanauer Rathaus seiner Bestimmung an einem Tag der offenen Tür der Bevölkerung übergeben, mitsamt Anbau, neuen funktionalen Räumen, lichtdurchflutetem Foyer und sogar einem zeitweiligen Internet-Café bei Kaffee und Kuchen. Darüber freute sich damals dann auch der frisch gewählte Bürgermeister Wolfgang Brucker, 1999 erstmals gewählter Gemeindechef geworden, bei der Feierstunde gerne mit. Das Rathaus sei ja schließlich nicht nur für die Bediensteten mit angenehmer Arbeitsatmosphäre da, sondern gleichermaßen für die Bürger als funktionale Service-Anlaufstelle, erklärte er. Schließlich hatten gründlicher Umbau, Erweiterung, Ausstattung und Außenanlagen des Schwanauer Rathauses in Ottenheim unter rund 2,2 Millionen Mark gekostet. Trotzdem war jedoch unter dem Strich das geplante Budget samt Zeitrahmen letztendlich nicht überschritten worden.
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