Nachgefragt in Schuttertal
Besuch bei Bürgermeister Carsten Gabbert

In der Schweighausener Dorfmitte entsteht ein Dorfladen. | Foto: ds
  • In der Schweighausener Dorfmitte entsteht ein Dorfladen.
  • Foto: ds
  • hochgeladen von Daniela Santo

Schuttertal (ds). 3.250 Einwohner zählt die Gemeinde Schuttertal mit ihren Ortsteilen Dörlinbach, Schuttertal und Schweighausen. Mit einer Gemarkungsfläche von knapp über 5.000 Hektar zählt Schuttertal zu den flächenmäßig größten Gemeinden im Ortenaukreis. Bürgermeister Carsten Gabbert stellt beim Besuch der Stadtanzeiger-Redaktion im Rathaus fest, dass die Gemeinde recht gut aufgestellt ist: "Nein, der Schuh drückt nirgends."

Vielmehr nennt Gabbert zwei Bauprojekte, die für die Gemeinde von großer Bedeutung sind: "Im kommenden Jahr können wir einen Jahrzehnte alten Wunsch erfüllen", so der Bürgermeister. Den zwei Millionen Euro teuren Lückenschluss auf dem Radweg Rhein-Schuttertal zwischen Dörlinbach und Schweighausen könnte sich die Gemeinde selbst nie leisten. "Das Land trägt nun die Kosten", freut sich Gabbert.

Die Senioren der Gemeinde stehen im Mittelpunkt des zweiten wichtigen Projekts. "2013 haben wir unsere Einwohner gefragt, wie sie hier älter werden wollen. Dabei kristallisierte sich der Wunsch nach einer Wohnform für Senioren heraus", berichtet Gabbert. Eine Gruppe Ehrenamtlicher erarbeitete dann ein Konzept für die Pfarrscheune. "Das Gebäude soll umgebaut und ein weiteres daneben gebaut werden. Hier wollen wir dann eine Seniorenwohngruppe einrichten und eine Tagespflege anbieten", erläutert der Bürgermeister das Konzept. Die Zusage für entsprechende Zuschüsse liegt bereits vor. Im ersten Quartal kommenden Jahres soll der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss fassen, wie die Pfarrscheune aussehen soll.  "Es gibt bis dahin neben der Grundstücksfrage auch noch planerische Dinge zu klären", so Carsten Gabbert.

Wo vielerorts der Schuh drückt, ist in Schuttertal kein Thema. Ganz im Gegenteil sogar: Die Grundschule wurde erst vor ein paar Jahren grundlegend saniert und gilt weit über die Ortsgrenzen hinaus als sehr gute Einrichtung. "120 eigene Kinder besuchen unsere Schule, 30 Kinder kommen von außerhalb, aus Seelbach, Lahr, Ettenheim, Kippenheim, Rust und sogar dem Kinzigtal", sagt Gabbert. Der Grund: Schon seit über 15 Jahren kann die Schule mit zwei Besonderheiten aufwarten – mit jahrgangsübergreifenden Klassen und individuellem Lernen, gepaart mit Elementen der Montessori-Pädagogik. "Wir wollen die Schulen und Kindergärten in allen Ortsteilen erhalten und sind hier auch gut aufgestellt", betont Bürgermeister Carsten Gabbert weiter.

"Man kann in Schuttertal sehr gut leben, die Faktoren stimmen", schließt er. Man braucht aber weiterhin gute Ideen, damit die Schulen, die Kindergärten und Vereine weiter so gut funktionieren. "Die Nahversorgung müssen wir allerdings noch verbessern, besonders in Schuttertal", fügt Gabbert hinzu. Hier laufen zwar Gespräche, doch es ist schwierig, einen Betreiber zu finden. In Schweighausen hat man das Problem gelöst: Aus der Bürgerschaft heraus hat sich eine Genossenschaft gegründet, die einen Dorfladen betreiben wird. Die vorbereitenden Arbeiten sind bereits angelaufen.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.