Beschaulichkeit in herrlicher Landschaft
Marienkapelle in Dörlinbach
Eine Fahrt durch das Schuttertal bei klarem Winterwetter ist immer ein Genuss. Angekommen im Dörflein Dörlinbach geht es durch enge Gassen über den Kapellenweg hinauf zur Marienkapelle. Inmitten dieses weitausgestreckten Hügels steht die schmucke Kapelle. Von hinten durch ein Waldstück geschützt, hat man einen freien Blick über das Schuttertal.
Die Kapellentür ist nicht verschlossen. Durch die großen Fenster dringt helles Licht und lässt den Raum freundlich erscheinen. Vor dem holzgeschnitzten Altar mit dem bunten Bild von Maria mit dem Jesusknaben auf dem Arm steht noch ein weihnachtlicher Strauß mit Engeln aus gefaltetem Seidenpapier. Ob gläubig oder nicht gläubig, der friedliche Raum schafft die Möglichkeit zu innerer Ruhe und Selbstfindung. Draußen in der Natur kann man durchatmen, die Blicke über das Schuttertal schweifen lassen und Lebenskraft schöpfen. Auf dem Kreuz des Glockentürmchens hat sich ein Turmfalke niedergelassen. Er sitzt da als wollte er sagen: „Hier ist mein Platz zwischen Himmel und Erde. Niemand soll die Ruhe stören.“
Hinten im Wald versteckt sich noch eine Mariengrotte. Dort stehen ein Tisch und einige Stühle. Möglicherweise ist das der Vesperplatz für die Waldarbeiter, die hier lange Holzstämme zur Verarbeitung gelagert haben.
Auf dem Rückweg sollte man auch einen Blick in die Pfarrkirche St. Johannes werfen, die 1923 erbaut wurde. Noch ist sie weihnachtlich geschmückt. Der Hauptaltar und die Seitenaltäre sind auch hier aus dunklem Holz massiv geschnitzt. An diesem Ort stand das romanische Dorfkirchlein „zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit“ aus dem Jahre 1132. Davon sind 2 Kapitelle erhalten. Sie sind an dem heutigen Südportal zu finden.
Damals legte man Wert auf eine schöne große Kirche und heute müssen anderswo Kirchen sogar verkauft werden. Im Schuttertal sind die Menschen noch stolz auf ihre Kirchen – man erkennt das nicht zuletzt daran, wie liebevoll und auch prächtig sie diese schmücken.
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